Damit ist der Rekord von 78,65 Dollar aus dem vergangenen August erneut in greifbare Nähe gerückt. Am Nachmittag kostete ein Barrel 77,22 Dollar und damit 82 Cent mehr als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI legte am Nachmittag um 22 Cent auf 72,72 Dollar zu.
Spekulative Käufe unterstützen den Preis
Unterstützt werden die Preise nach Einschätzung von Eugen Weinberg, Rohstoffexperte der Commerzbank, vor allem von anhaltenden spekulativen Käufen, da sich die Lage in Nigeria nicht nachhaltig beruhige. Die Commerzbank geht aber davon aus, dass sich aufgrund einer «extremen spekulativen Überhitzung» die Chancen einer baldigen starken Korrektur mehrten. Der weitere Anstieg bei Rohöl aus der Nordsee führen andere Experten auch auf Förderschwierigkeiten bei zwei Nordsee-Plattformen zurück.
IEA ruft OPEC zur Ausweitung ihrer Förderung auf
Die Internationale Energie Agentur (IEA) rief am Freitag die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) erneut zu einer Ausweitung ihrer Förderung auf. Bereits Anfang der Woche hatte di e Agentur vor möglichen Engpässen auf dem Ölmarkt gewarnt. Bis zum Jahr 2012 ist demnach von einer deutlich steigenden weltweiten Ölnachfrage bei einem schwächeren Wachstum des Ölangebots auszugehen. «Die Aussagen der IEA könnten wieder mehr Aufmerksamkeit auf die Lage beim Rohöl lenken», sagte Analystin Veronica Smart vom Energy Information Centre. Den Benzinbeständen war in den vergangenen Wochen wegen der Hauptreisezeit die grösste Aufmerksamkeit geschenkt worden.
OPEC-Preis bei fast 72 Dollar
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) lag am Donnerstag unterdessen bei fast 72 Dollar. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel 71,96 Dollar und damit sechs Cent mehr als am Vortag. (awp/mc/ab)