Ölpreise bleiben wegen Produktionskürzung in Nigeria auf erhöhtem Niveau

Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juli-Auslieferung kostete am Mittag 135,85 USD und damit 61 Cent weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Erst am Montag hatte der US-Ölpreis mit knapp 140 USD einen neuen Rekordstand erreicht. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im August sank um 71 Cent auf 135,42 USD. Der jüngste Rekord von gut 139 USD bleibt damit aber in Reichweite.


Angriff auf Shell-Offshore-Ölfeld in Nigeria
Am Morgen hatten Nachrichten aus Nigeria die Ölpreise zeitweise über 137 USD getrieben. Der Ölkonzern Royal Dutch Shell hat ein Offshore-Ölfeld in Nigeria nach einem Angriff unbekannter Militanter geschlossen. In dem betroffenen Bonga-Ölfeld werden täglich 200’000 Barrel Öl gefördert. In Nigeria kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen vor allem mit der Bevölkerung des ölreichen Nigerdeltas. Die Bewohner sehen durch die Ölkonzerne und die damit verbundene Umweltverschmutzung ihrer Lebensgrundlage bedroht.


Langfristig massiver Preisverfall zu erwarten
«Die geopolitischen Spannungen und die Nähe zu der psychologisch wichtigen Marke von 150 USD je Barrel dürften den Ölpreis nach wie vor unterstützen», schreibt Commerzbank-Experte Eugen Weinberg in einer Studie. Langfristig sei allerdings davon auszugehen, dass der Nachfragerückgang in den USA letztlich zu einem massiven Preisverfall bei Rohöl führen werde.


OPEC-Rohöl erneut billiger
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist unterdessen weiter gesunken. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel am Mittwoch 128,45 USD. Das waren 53 Cent weniger als am Dienstag. Die OPEC berechnet ihren täglichen Durchschnittspreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)

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