Ölpreise bleiben weiter unter Rekordständen – Warten auf US-Lagerdaten

Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juli-Auslieferung kostete am Mittag 134,82 US-Dollar und damit 81 Cent mehr als zum Handelsschluss am Vortag. Am Montag hatte der US-Ölpreis mit knapp 140 Dollar nach einem kräftigen Schub einen neuen Rekordstand erreicht. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im August kletterte um 65 Cent auf 134,37 Dollar. Auch hier bleibt der Montagsrekord von gut 139 Dollar aber weiter in Reichweite.


Kräftige Preisschwankungen weiterhin möglich
Vor dem Hintergrund der am Mittwochnachmittag zur Veröffentlichung anstehenden wöchentlichen US-Rohöllagerdaten sind nach Einschätzung von Händlern auch weiterhin kräftige Preisschwankungen nicht ausgeschlossen. Die kurzfristige Preisentwicklung im weiteren Tagesverlauf könnte von der Lagerdaten bestimmt werden, die um 16.30 Uhr veröffentlicht werden. Ökonomen rechnen für die vergangene Woche mit einem Rückgang der Rohölbestände um 700.000 Barrel. Die Benzinbestände dürften unterdessen um 1,1 Millionen Barrel und die Bestände an Heizöl und Diesel (Destillate) um 1,5 Millionen Barrel gestiegen sein. Vor allem die Entwicklung der Benzinnachfrage ist nach Einschätzung von Commerzbank-Rohstoffexperte Eugen Weinberg von Interesse.


Limits für Handel mit Öl-Futures geplant
Unterdessen plant die Ölbörse ICE Futures Europe auf Verlangen der U.S. Commodity Futures Trading Commission (CFTC) offenbar, Limits für den Handel mit Öl-Futures einzuführen, um einer übermässigen Spekulation vorzubeugen, schreibt Weinberg in einer Studie. Der US-Kongress habe diese Massnahme vor einigen Wochen gebilligt, um eine erhöhte Markttransparenz zu erzielen. Allerdings betreffe diese Regelung nur die WTI-Kontrakte, wobei Brentöl das Hauptprodukt an der ICE darstelle. «Wir erwarten dadurch einen etwas dämpfenden Effekt auf die Öl-Futures», schreibt Weinberg. Bereits am Dienstag sei der Ölpreis nicht mehr ganz so stark geschwankt wie noch an den Vortagen.


OPEC-Rohöl billiger
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist unterdessen gefallen. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel am Dienstag 128,98 Dollar. Das waren 80 Cent weniger als am Montag. Die OPEC berechnet ihren täglichen Durchschnittspreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)

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