Steigende Aktienmärkte und ein schwächerer US-Dollar hatten die Ölpreise am Vormittag noch in Richtung 70 Dollar steigen lassen. Die anschliessenden Kursverluste begründeten Experten einerseits mit Gewinnmitnahmen, andererseits mit der grossen Angst vor einer weltweiten Rezession. So hatte die EU-Kommission am Montag ihre Wachstumsprognosen für das laufende und kommende Jahr wegen der Finanzkrise deutlich reduziert. Für die deutsche Wirtschaft erwartet die Kommission im kommenden Jahr eine Stagnation.
Psychologische Unterstützung
Nach Einschätzung der Commerzbank dürften die Ölpreise in den kommenden Tagen vor allem psychologisch unterstützt bleiben. Hintergrund seien die Ankündigungen der OPEC-Staaten Iran und Kuwait über die Umsetzung der jüngsten Förderkürzung. Für Saudi-Arabien, den mit Abstand grössten Produzenten des Ölkartells, wird eine entsprechende Mitteilung in den kommenden Tagen erwartet. Ein nachhaltiger Anstieg über 70 Dollar sei wegen der andauernden Sorgen vor einer schweren Rezession aber unwahrscheinlich.
OPEC-Öl deutlich günstiger
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ist am Freitag deutlich gefallen. Ein Barrel (159 Liter) aus den Fördergebieten des Kartells habe am Freitag 57,65 US-Dollar gekostet, teilte das OPEC-Sekretariat am Montag in Wien mit. Das waren 2,27 Dollar weniger als am Donnerstag. Die OPEC berechnet ihren täglichen Durchschnittspreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten der 13 Mitgliedsländer. (awp/mc/ps/22)