Ölpreise erholen sich etwas nach Fall auf Vier-Jahres-Tief

Das sind aber immer noch zwölf Cent weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Februar stieg um 49 Cent auf 46,02 Dollar.


Förderkürzung kann Ölmarkt nicht stabilisieren
Die am Mittwoch beschlossene Kürzung der Rohölfördermenge durch die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) um weitere 2,2 Millionen Barrel pro Tag habe den Ölmarkt nicht stabilisieren können, sagten Händler. Bei der OPEC handelt es sich laut Eugen Weinberg, Rohstoffexperte bei der Commerzbank, um eine «Schönwetter-Weltmacht». In Krisenzeiten hätten die OPEC-Handlungen nur einen geringen Einfluss und es mangele an Kooperation der Mitglieder. Mit der Bekanntgabe einer Rekord-Kürzung habe man eine «katastrophale Lage am Ölmarkt» offen eingestanden. Andererseits habe die OPEC damit gezeigt, dass sie nicht in der Lage ist, den Ölmarkt zu kontrollieren, und musste daher zu drastischen Massnahmen greifen. Die wichtigste Frage lautet laut Weinberg: «Wer ist denn bereit diese Kürzungen zeitnah umzusetzen?»


Rückläufige Ölnachfrage 2008 und 2009 erwartet
Obgleich Marktbeobachter schon seit längerem auf Untertreibungen am Rohölmarkt hinweisen, rechnen sie nicht mit einer kurzfristigen Stabilisierung der Ölpreise durch die jüngsten Förderkürzungen. «Die globale Rohölnachfrage dürfte in den Jahren 2008 und 2009 rückläufig sein», sagt Rohstoffexpertin Dora Borbély von der DekaBank. Demgegenüber werde das Ölangebot zumindest im Durchschnitt des laufenden Jahres weiter ansteigen. Kurzfristig sei daher trotz Produktionseinschränkung nicht mit einer Normalisierung der Ölpreise zu rechnen. «Mittelfristig wird vor allem die Disziplin der OPEC-Mitglieder bei der Umsetzung der beschlossenen Drosselung für die Preiswirkungen entscheidend sein», so Borbély.


OPEC-Rohöl etwas teurer
Der Preis für Rohöl der OPEC ist am Mittwoch moderat gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) aus den Fördergebieten des Kartells habe 40,95 US-Dollar gekostet, teilte das OPEC-Sekretariat am Donnerstag in Wien mit. Das waren 21 Cent mehr als am Dienstag. Die OPEC berechnet ihren täglichen Durchschnittspreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten der Mitgliedsländer. (awp/mc/pg/26)

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