Gegen 16.35 Uhr MESZ legte der Frontmonat Juli für Nordseeöl der Sorte Brent an der ICE in London um 1,75 USD auf 67,63 USD/Barrel zu. Gasöl zur Lieferung ebenfalls im Juli verteuerte sich um 5,25 USD auf 560 USD.
Händler verwiesen als Auslöser für die Erholung auf höhere Ölpreisprognosen der US-Bank Goldman Sachs. Die Analysten hätten ihre Prognosen für den Ölpreis zum Ende 2009 von 65 Dollar auf 85 Dollar je Barrel angehoben, hiess es am Markt. Zudem setzten sie ein Ziel für Ende 2010 von 95 Dollar. Die jüngste Aufwärtsbewegung sei erst der Anfang einer Rally, die eine erwartete Erholung der Wirtschaft begleiten werde, so Goldman zur Begründung.
«Längst überfällige Preiskorrektur»
Der Commerzbank zufolge war zudem die Preiskorrektur am Vortag längst überfällig. «Weil der Preisanstieg zuvor ausgesprochen stark ausfiel, war auch die Korrektur mit knapp vier Prozent relativ kräftig», schrieb Rohstoffexperte Eugen Weinberg. Den aktuellen Anstieg begründete Weinberg neben der Studie von Goldman Sachs mit einem wieder etwas schwächelnden Dollar und freundlichen Aktienmärkten. Die Commerzbank gehe zum Jahresende auch von höheren Ölpreisen aus, eine kurzfristige Preiskorrektur mit einem Rückfall in Bereiche von 50 bis 55 Dollar sei aber wahrscheinlich. «Der Optimismus eines baldigen Anstiegs der Ölnachfrage war unbegründet und die Lagerbestände befinden sich nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau», so Weinberg.
OPEC-Öl günstiger
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist unterdessen am Mittwoch gefallen. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel (159 Liter) im Durchschnitt 66,41 US-Dollar und damit 46 Cent weniger als am Dienstag. Die OPEC berechnet ihren täglichen Korbpreis auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ps/20)