Ölpreise etwas gefallen – Gewinnannahmen nach Rekordanstieg

Das waren 1,42 Cent weniger als zum Handelsschluss am Freitag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent sank um 1,61 Dollar auf 136,08 Dollar.


Überfällige Gewinnmitnahmen
Zum Wochenausklang war der WTI-Preis nach einem Preissprung von über zehn Dollar auf einen Rekordstand von 139,12 Dollar gestiegen. Dies war der höchste Anstieg innerhalb eines Handelstags seit Aufnahme des Handels. Gewinnmitnahmen seien nach so einem starken Anstieg überfällig gewesen, sagten Händler. Die am Freitag veröffentlichten schwach ausgefallenen Arbeitsmarktzahlen hätten die Ölpreis nach oben getrieben. «Die Logik am Ölmarkt kann manchmal so verwirrend sein», schreibt Commerzbank-Experte Eugen Weinberg in einer Studie. Die Abkühlung der US-Wirtschaft werde von den Marktteilnehmern als positiv für den Ölmarkt interpretiert, weil sie eine Zinsanhebung seitens der US-Notenbank unwahrscheinlich mache, wobei der US-Dollar über längerer Zeit schwach bleiben dürfte.


Niedrigere Ölnachfrage der USA
Vergessen werde dabei jedoch die niedrigere Ölnachfrage der USA bei einer schwächeren Konjunktur. «Letztlich sind die USA die Nation mit dem mit Abstand grössten Ölverbrauch der Welt und für rund ein Viertel der Nachfrage verantwortlich», schreibt Weinberg. Der deutliche Benzinpreisanstieg wird laut Weinberg einen weiteren Nachfragerückgang herbeirufen. Die Commerzbank erwartet aber trotzdem, dass der Ölpreis in den kommenden Wochen sogar auf 150 Dollar steigen könnte. «Dies ist jedoch eine extreme spekulative Übertreibung, die von der fundamentalen Nachfrage nicht untermauert wird», schreibt Weinberg. Zu dem extremen Preissprung von 11 Dollar am Freitag hätten neben dem schwachen Dollar und Short-Eindeckungen auch die Kommentare vom israelischen Ministerpräsident Ehud Olmert stark beigetragen. Israel könnte laut Olmert gegen den Iran Militäraktionen erwägen, falls der Iran mit dem Atomprogram fortfahre.


Kräftiger Anstieg des OPEC-Rohölpreises
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist kräftig nach oben gesprungen. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag 126,11 US-Dollar. Das sind 7,34 Dollar mehr als am Donnerstag. Damit rangiert der sogenannte Korbpreis wieder in der Nähe seines Höchststands von 127,59 Dollar, der am 22. Mai erreicht wurde. Die OPEC berechnet ihren täglichen Durchschnittspreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)

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