Der Weltsicherheitsrat will nach dem neuerlichen Atomtest in Nordkorea nach russischen Angaben noch an diesem Montag zu einer Sondersitzung zusammenkommen. Händler bezeichneten den Ölpreisrückgang unterdessen als Kurzschlussreaktion, die nicht lange anhalten dürfte. «Weder Nord- noch Südkorea sind Ölanbieter – daher dürfte es keinerlei Auswirkungen auf das Ölangebot geben», sagte ein Börsianer. Derweil sollte der schwache Dollar, der sich weiter nahe seines Tiefs seit Anfang des Jahres bewegt, den Ölpreis stützen.
OPEC-Treffen im Blick
Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank erwartet für den Rest des Tages keine allzu grossen Bewegungen am Ölmarkt, da in den USA aufgrund eines Feiertages die Warenterminbörse NYMEX geschlossen ist. Mit Blick auf das Treffen der OPEC erwartet Weinberg, dass die jüngsten Preisanstiege zu unveränderten Förderquoten beitragen werden.
Russland: Preis von 60 bis 75 Dollar «fair»
Unterdessen bezeichnete der russische Energieminister Sergei Shmatko in einem Interview mit der Zeitung «Corriere della Sera» einen Ölpreis zwischen 60 bis 75 Dollar als fair. Ein Preis von 60 Dollar sei «das Mindeste» was für eine Erholung der Wirtschaft nötig sei. Durch Spekulationen ausgelöste Blasen wie 2008, als der Ölpreis auf 150 Dollar schnellte, müssten vermieden werden.
OPEC-Öl teurer
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist unterdessen gestiegen. Nach Berechnung des OPEC-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag 58,75 US-Dollar und damit 43 Cent mehr als am Donnerstag. Die OPEC berechnet ihren täglichen Korbpreis auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ps/18)