Ölpreise gefallen – Konjunkturschwäche dämpft Nachfrage
Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im April sank um 39 Cent auf 45,64 Dollar. Nach Einschätzung der Commerzbank ist derzeit nur der Brent-Preis für die Marktentwicklung voll aussagekräftig, da die US-Rohölkontrakte wegen der hohen Lagerbestände in den USA stark nach unten verzerrt seien. Die sehr schwachen Konjunkturdaten aus Europa lasteten auf den Ölpreisen, sagten Händler. So ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal zum Vorquartal um 1,5 Prozent gesunken. Die anhaltende konjunkturelle Talfahrt dämpfe die Nachfrage nach Rohöl deutlich.
OPEC-Förderkürzung: Zweifel an Umsetzung
Es gibt zudem laut Commerzbank Zweifel ob die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) tatsächlich im angekündigten Umfang die Fördermenge gekürzt hat. «Der ungebremste Anstieg der Lagerbestände gibt derzeit eher den Skeptikern recht», heisst es in einem Kommentar. Ankündigungen von Libyen und Algerien, die Förderquoten bei der nächsten Sitzung im März möglicherweise nochmals zu kürzen, überzeugten daher nicht. Die stabilen Ölpreise ausserhalb der USA deuteten allerdings darauf hin, dass die bisherigen OPEC-Kürzungen bereits zu einer Stabilisierung am Ölmarkt beitrage, obwohl die Nachfrage derzeit sehr schwach sei.
OPEC-Öl erneut günstiger
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ist erneut gesunken. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel aus den Fördergebieten des Kartells am Donnerstag 41,79 Dollar. Das waren 51 Cent weniger als am Mittwoch. Die OPEC berechnet ihren täglichen Durchschnittspreis auf der Basis von zwölf wichtigen Sorten der Mitgliedsländer. (awp/mc/ps/22)