Der Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent legte ebenfalls zu und kostete zuletzt 51,25 Dollar – das sind 47 Cent mehr als am Vortag. Am Vormittag sprang der US-Ölpreis in der Spitze auf ein Tageshoch knapp unter der Marke von 52 Dollar. Experten erklärten den kräftigen Preissprung an den Ölmärkten von etwa zwei Dollar in den vergangenen 24 Stunden unter anderem mit optimistischen Aussagen der US-Notenbank zur künftigen Entwicklung der US-Wirtschaft. Ausserdem hätte die Veröffentlichung der neusten Lagerdaten aus den USA dem Handel an den Ölmärkten neuen Schwung gegeben. In der grössten Volkswirtschaft der Welt meldete das US-Energieministerium am Vortag einen Rückgang der Benzinreserven um 4,7 Millionen Barrel und löste damit einen kräftigen Preisanstieg beim Rohöl aus.
«Dramatischer» Rückgang der Benzinreserven
Die Commerzbank nannte den Rückgang der US-Benzinreserven «dramatisch». Offenbar habe der zuletzt starke Rückgang der Preise an den Zapfsäulen den Verbrauch in den USA wieder kräftig steigen lassen. Trotz der Rückgänge bei den Lagerbeständen an Benzin verharren die Reserven an Rohöl in den Vereinigten Staaten dagegen laut Regierungsangaben weiter auf einem sehr hohen Niveau. Auch in Rotterdam, dem grössten Hafen Europas, seien die Lagerbestände an Rohöl auf den höchsten Wert seit 24 Jahren gestiegen, hiess es weiter bei der Commerzbank.
Kein starker Preisrutsch an den Ölmärkten erwartet
Trotz der unverändert hohen Reserven an Rohöl rechnet die Commerzbank in den kommenden Monaten nicht mit einem starken Preisrutsch an den Ölmärkten. Sobald die Weltwirtschaft wieder aus dem Konjunkturtal herauskommt und an Schwung gewinnt, dürften die Ölproduktion schneller als die Nachfrage fallen. «Das sollte dann auch wieder zu einem Abbau der Lagerbestände führen.»
Auch OPEC-Rohöl deutlich teurer
Unterdessen ist auch der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ebenfalls kräftig gestiegen. Nach Berechnung des OPEC-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Mittwoch 49,98 US-Dollar und damit 1,28 Dollar mehr als am Dienstag. Die OPEC berechnet ihren täglichen Korbpreis auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/pg/23)