Ölpreise setzen nach enttäuschenden US-Konjunkturdaten Talfahrt fort

Hatten Händler am Vormittag noch auf die kurzfristig höhere Nachfrage wegen des kalten Winterwetters im Nordosten der USA verwiesen, gab am Nachmittag der Kurs des US-Dollar den Ausschlag für die schwächere Entwicklung. Der im Tagesverlauf stärkere Dollar habe auf den Ölpreisen gelastet, sagte Frank Schallenberger, Rohstoffexperte der Landesbank Baden-Württemberg. Der Euro hatte am Vormittag in der Spitze noch mehr als 1,33 Dollar gekostet und war am Nachmittag bis auf 1,3164 Dollar gefallen.


Ernüchternde Daten aus den USA
Auch die Konjunkturnachrichten aus den USA blieben ernüchternd, sagte Antje Praefcke von der Commerzbank. So setzte sich der Rekordrückgang der Häuserpreise fort und auch das Verbrauchervertrauen sei auf ein neues Rekordtief gesunken. «Dies hat die Angst vor einer grossen Rezession geschürt», sagte Praefcke. Von der wieder wachsenden Risikoscheu profitiere weiterhin der Dollar. «Die Flucht in Qualität bleibt bestimmend.» Nach wie vor bleibe der Dollar in Krisenzeiten die erste Anlaufstelle.


Weiterhin steigende US-Ölvorräte erwartet
Für die am Mittwoch anstehenden wöchentlichen US-Öllagerbeständen rechnen Experten mit einer erneuten Zunahme der Vorräte. Aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise sind die Bestände bereits in den vergangenen Wochen gestiegen und derzeit ungewöhnlich gross, was preisbelastend wirkt.


Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) stieg unterdessen. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel (159 Liter) aus den Fördergebieten des Kartells am Montag 42,53 US-Dollar. Das waren 1,62 Dollar mehr als am Freitag. Die OPEC berechnet ihren täglichen Durchschnittspreis auf der Basis von zwölf wichtigen Sorten der Mitgliedsländer.  (awp/mc/pg/27)

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