Ölpreise sinken auf 5-Monats-Tief
Bis zum Mittag konnte sich WTI-Rohöl leicht erholen und lag bei 107,89 Dollar. Das waren 7,57 Dollar weniger als zum Handelsschluss am Freitag. Am Montag blieb die Rohstoffbörse in New York wegen eines Feiertags geschlossen. Im elektronischen Handel wurden jedoch Umsätze getätigt. Deutlich nachgegeben hat auch die Nordseesorte Brent. Zeitweise sank der Preis für ein Barrel Brent-Rohöl auf unter 105 Dollar und wurde zuletzt mit 106,75 Dollar gehandelt. Das waren 2,66 Dollar weniger als am Montag.
Schlechte Stimmung am Ölmarkt
Die Stimmung am Ölmarkt sei derzeit schlecht, unterstreichen die Experten von der Commerzbank. Nachdem sich der Hurrikan «Gustav» für den Ölmarkt als «laues Lüftchen» erwiesen habe, hätten die Ölpreise kräftig nachgegeben. An den Ölförderanlagen im Golf von Mexiko, die vor allem für die amerikanischen Ölimporte von hoher Bedeutung sind, sei kein grösserer Schaden entstanden. Auch sei davon auszugehen, dass die Produktion bereits diese Woche wieder aufgenommen werde. Zuvor war ein Grossteil der Arbeiter auf den Ölplattformen evakuiert und ein erheblicher Teil der Öl- und Gasförderung stillgelegt worden.
Preisabsturz Richtung 100 Dollar nicht auszuschliessen
Nach den kräftigen Preisrückgängen in den vergangenen Tagen um rund 15 Dollar sei auch ein Abdriften der Ölpreise in Richtung 100 Dollar nicht auszuschliessen, heisst es bei der Commerzbank. Damit würde auch das Risiko einer Fördermengenkürzung durch die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) wieder zunehmen. Die OPEC wird ihr nächstes reguläres Treffen am kommenden Dienstag in Wien abhalten. Gleichwohl stelle sich die Frage nach der Glaubwürdigkeit einer möglichen Förderkürzung, da die tägliche Produktion des Kartells derzeit merklich über der vereinbarten Förderung liege.
OPEC-Rohölpreis sinkt auf 110,32 Dollar pro Barrel
Weiter gesunken ist auch der Preis für OPEC-Rohöl. Ein Barrel (159 Liter) habe am Montag 110,32 US-Dollar gekostet, teilte das OPEC-Sekretariat am Dienstag mit. Das waren 91 Cent weniger als am Freitag. Die OPEC berechnet ihren täglichen Durchschnittspreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/pg/22)