Ölpreise sinken nach Lagerdaten unter 133 Dollar

Das sind 1,71 Dollar weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Vor der Veröffentlichung der neuesten Daten aus den USA hatte ein Barrel noch mehr als 135 US-Dollar gekostet. Erst am Montag war mit knapp 140 Dollar ein neuer Rekordwert erreicht worden. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent ging um 1,25 Dollar auf 132,47 Dollar zurück.


Weniger Rohöl, aber mehr Heizöl und Diesel an Lager
Während in den USA die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche nach Angaben des US-Energieministeriums überraschend deutlich um 1,2 Millionen Barrel auf 301,0 Millionen Barrel zurückgingen, erhöhten sich gleichzeitig die Bestände an Heizöl und Diesel (Destillate) mit 2,6 Millionen Barrel auf 116,6 Millionen Barrel unerwartet stark. Die Entwicklung bei den Benzinlagerbeständen lag mit einem Rückgang um 1,2 Millionen Barrel auf 208,9 Millionen Barrel unterdessen in etwa im Rahmen der Erwartungen. Vor allem die Entwicklung der Benzinnachfrage ist nach Einschätzung des Commerzbank-Rohstoffexperten Eugen Weinberg von Interesse.


Bush: Müssen mehr Öl fördern
US-Präsident George W. Bush forderte am Mittwoch angesichts der Ölpreisexplosion den Kongress auf, das jahrzehntealte Förderverbot vor den Küsten des Landes aufzuheben: «Unser Land muss mehr Öl produzieren. Und wir müssen jetzt damit beginnen.» Die jetzige Regelung sei «veraltet und kontraproduktiv». Neben der Erschliessung neuer Quellen vor der Küste sprach sich der Präsident auch für Ölbohrungen in einem Naturschutzgebiet in Alaska aus. Zudem müsse die Kapazität der Raffinerien erhöht werden. All diese Schritte zusammen «werden im Laufe der Zeit den Ölpreis nach unten drücken», sagte Bush.


ICE will gegen übermässige Spekulationen vorgehen
Unterdessen plant die Ölbörse ICE Futures Europe auf Verlangen der U.S. Commodity Futures Trading Commission (CFTC) offenbar, Limits für den Handel mit Öl-Futures einzuführen, um einer übermässigen Spekulation vorzubeugen, schreibt Weinberg in einer Studie. Der US-Kongress habe diese Massnahme vor einigen Wochen gebilligt, um eine erhöhte Markttransparenz zu erzielen. Allerdings betreffe diese Regelung nur die WTI-Kontrakte, wobei Brentöl das Hauptprodukt an der ICE darstelle. «Wir erwarten dadurch einen etwas dämpfenden Effekt auf die Öl-Futures», schreibt Weinberg. Bereits am Dienstag sei der Ölpreis nicht mehr ganz so stark geschwankt wie noch an den Vortagen.


Tieferer Preis für OPEC-Rohöl
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist unterdessen gefallen. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel am Dienstag 128,98 Dollar. Das waren 80 Cent weniger als am Montag. Die OPEC berechnet ihren täglichen Durchschnittspreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)

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