Rohöl der Nordseesorte Brent kostete 69,45 Dollar und verbilligte sich damit um 27 Cent. Trotz der Stabilisierung rechnen Experten in den kommenden Handelstagen aber weiter mit fallenden Preisen. «Die Korrektur am Ölmarkt setzt sich weiter fort», kommentierte Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg. Bei den Ölpreisen sei der Abwärtstrend «immer noch intakt». Schallenberger wollte sogar einen Rückschlag «bis in die Regionen zwischen 60 Dollar und 65 Dollar nicht ausschliessen».
Gefüllte Rohöllagerbestände in China
Einen der Hauptgründe für den jüngsten Rückgang der Ölpreise sieht Schallenberger bei der Nachfrage aus China. Die zuletzt starke Dynamik der chinesischen Ölimporte dürfte nachlassen. Die Chinesen hätten zuletzt einen grossen Teil der jüngsten Einfuhren für das Auffüllen der Ölreserven genutzt. Mittlerweile habe sich der Ausbau der Lagerbestände aber deutlich abgeschwächt. Ausserdem habe die geplante Verschärfung der Regeln für die US-Rohstoffbörsen die Ölpreise nach wie vor belastet, hiess es von Händlern. Die Rohstoffbörse CME in Chicago hatte zudem vor der zu erwarteten Regeländerung die anderen Börsenbetreiber aufgefordert, die bestehenden Beschränkungen für spekulative Anleger streng zu beachten.
Auch OPEC-Öl günstiger
Unterdessen ist der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ebenfalls gefallen. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag im Durchschnitt 68,21 US-Dollar. Das waren 1,02 Dollar weniger als am Donnerstag. Die OPEC berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ps/21)