Für die unerwartete relative Stärke der letzten Tage gibt es nach Einschätzung der Commerzbank gleich mehrere Gründe. Es handele sich um eine technische Erholung nach den starken Verlusten der Vortage. Auch die gemeldeten fallenden Lagerbestandsdaten für Rohöl hätten den Markt unterstützt. Der Kälteausbruch in der nördlichen Hemisphäre spreche auch für einen verstärkten Energieverbrauch. Nicht zuletzt spiegele der jüngste Preisanstieg die Erwartungen der Marktteilnehmer, dass während des Kopenhagener Klimagipfels keine strengen verbindlichen Zusagen zur CO2-Reduktion und damit zum geringeren Verbrauch der fossilen Energieträger gemacht werden.
Keine Änderung der Förderziele
Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) wird ihre Förderung beim nächsten regulären Treffen in der kommenden Woche wohl unverändert belassen. «Wir werden jüngste Entscheidungen zur Fördermenge beibehalten und die Förderziele nicht ändern», sagte der amtierende Opec-Präsident Jose Botelho de Vasconcelos einem Radiosender in Angola. Die Opec-Mitglieder treffen sich am Dienstag (22. Dezember) in der Hauptstadt Angolas, um unter anderem über die offizielle Fördermenge und deren Aufteilung unter den Mitgliedsländern zu beraten. Experten waren bis zuletzt von einer unveränderten Fördermenge ausgegangen.
Der Preis für Rohöl der Opec ist unterdessen gesunken. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel am Donnerstag im Durchschnitt 71,77 Dollar. Das waren 40 Cent weniger als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/pg/20)