Ölpreise verlieren weiter – Sorge um US-Konjunktur
Rohöl der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 40 Cent auf 76,06 Dollar. Unmittelbar vor Beginn des Treffens der Staats- und Regierungschefs der weltweit führenden Industrienationen und der Schwellenländer (G20) im kanadischen Toronto hätten neue Sorgen über die US-Wirtschaft für Kursverluste an den Aktienmärkten gesorgt und auch die Ölpreise unter Verkaufsdruck gesetzt. In den vergangenen Handelstagen hätten immer wieder überraschend schwache Konjunkturdaten aus den USA die Investoren beunruhigt, sagte ein Rohstoffhändler. Ausserdem sei die Schuldenkrise in Griechenland wieder in das Interesse der Finanzmärkte gerückt.
Zweifel an der EZB
Zahlreiche Investoren würden der Europäische Zentralbank offensichtlich nicht abnehmen, dass sie derzeit tatsächlich in ausreichendem Masse als Käufer für Staatsanleihen auftritt, hiess es von Experten der HSH Nordbank. Das habe die Renditen von Staatsanleihen aus dem hoch verschuldeten Griechenland beflügelt und die Risikobereitschaft der Anleger an den Rohstoffmärkten gebremst. Anlass für das Misstrauen seien kritische Äusserungen zum Kauf von Staatsanleihen vom EZB-Ratsmitglied Axel Weber und von EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark.
OPEC-Preis weiter abgerutscht
Zum Wochenschluss ist auch der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist weiter abgerutscht. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) am Donnerstag im Durchschnitt 72,93 US-Dollar. Das waren 1,15 Dollar weniger als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/gh/17)