Ölpreise weiten frühe Verluste aus – Virussorgen
New York/London – Die Ölpreise haben am Freitag ihre Verluste aus dem frühen Handel ausgeweitet. Marktbeobachter verwiesen darauf, dass sich die Sorgen wegen der von China ausgehenden Virus-Krise wieder verstärkt hätten. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 58,15 US-Dollar. Das waren 1,16 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI fiel um 1,01 auf 52,87 Dollar.
Das chinesische Coronavirus, das die Finanzmärkte seit Wochen in Atem hält, sorgt für neue Belastung. Aufgrund steigender Infektionen in grossen asiatischen Ländern wie Südkorea herrscht die Befürchtung, dass das Virus sich in der asiatischen Region ausbreiten könnte. Dies würde die ohnehin fragile Rohölnachfrage zusätzlich belasten. So blieben bereits in China zahlreiche Fabriken im Zuge der Viruskrise vorübergehend geschlossen.
«Die Erholung der Ölpreise ist vorerst beendet», kommentierte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank das Marktgeschehen. Die Erleichterung über die Eindämmung sei nur von kurzer Dauer gewesen. Darüber hinaus sei eine Vorverlegung der Sitzung der Opec+ endgültig vom Tisch, sagte Fritsch. In der Opec+ sind die Mitglieder des Ölkartells und verbündete Förderstaaten wie Russland zusammengefasst.
Zuletzt hatten sich russischen Ölproduzenten gegen ein schnelles Treffen der Opec+ ausgesprochen. Experte Fritsch wies aber darauf hin, dass das nächste planmässige Treffen ohnehin in zwei Wochen stattfindet. (awp/mc/kbo)