Es blieb zunächst unklar, mit wem der weissrussische Vize-Regierungschef Andrej Kobjakow in Moskau verhandeln sollte. Ein russischer Regierungsvertreter hatte am Vorabend mitgeteilt, Vorbedingung für die Aufnahme von Verhandlungen sei die Rücknahme einer von Weissrussland seit Jahresbeginn geforderten Durchleitungsgebühr für russisches Rohöl auf dem Weg nach Westen.
Subventionierte Gas- und Ölexporte gestoppt
Auslöser für den auch mehrere EU-Länder betreffenden Streit zwischen den Ex-Sowjetrepubliken ist die Entscheidung Moskaus, die Subventionierung des bisherigen Verbündeten Weissrussland durch billige Gas- und Ölexporte zu beenden. Der vom Kreml kontrollierte Pipelinemonopolist Transneft stoppte nach einem Agenturbericht am Wochenende den Rohölexport über die «Druschba»-Pipeline und warf zudem den Weissrussen Öldiebstahl vor.
Der Lieferstopp sei eine Reaktion auf eine weissrussische Sperrung der Leitung gewesen, schrieb die russische Agentur Interfax unter Berufung auf Transneft. Auf weissrussischer Seite waren zunächst eigene Massnahmen zur Blockade bestätigt worden. Die Regierung in Minsk hatte später aber eine Verantwortung für den Ölstopp zurückgewiesen. (awp/mc/pg)