Mit der Übernahme von Saurer sei Unaxis allerdings noch nicht am Ziel. Oerlikon-Konzernchef Thomas Limberger will «einen der grössten Schweizer High-Tech-Konzerne formen». Diesem Ziel sei Oerlikon mit der Übernahme von Saurer einen Schritt näher gekommen, sagte Limberger in einem Interview mit der Zeitung «Finanz und Wirtschaft» vom Samstag. Oerlikon sei aber «mit Sicherheit noch nicht am Ende».
Wertschöpfungskette
In der Wertschöpfungskette gebe es einige Komponenten, die gegensetzig genutzt werden könnten, sagte Limberger zur Übernahme des Texilmaschinenhersteller und Autozulieferers Saurer. Saurer verfüge über eine extrem gute Kundenbasis in der Automobilsparte. Das seien auch Zielkunden von Unaxis.
Kein Stellenabbau
Befürchtungen, es würden im Zuge der Integration von Saurer Stellen abgebaut, seien grundsätzlich nicht begründet, sagte Limberger. Im Rahmen der Zusammenführung werde es aber sicher «einge Anpassungen» geben.
5 Mrd CHF Umsatz realistisch
Limberger erwartet für Oerlikon inklusive Saurer bis ins Jahr 2007 einen Umsatz von 5 Mrd CHF. Das sei realistisch. Oerlikon erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2005 einen Umsatz von 1,6 Mrd CHF.
Noch viele Fragezeichen
Ein schweizerisches Industriekonglomerat könne durchaus Sinn machen, sagte Saurer-Verwaltungsratspräsident Giorgio Behr im Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» vom Samstag. Entscheidend seien neben einer klaren Strategie auch entsprechende organisatorische und finanzielle Voraussetzuungen. «Da gibt es noch viele Fragezeichen», sagte Behr. Limberger gab zu den Plänen mit Saurer wenig preis. Die Zukunft werde die neue Struktur weisen, sagte Limberger zur Frage, ob Saurer ganz in die neue Oerlikon integriert werden wird. Die von Laxey beabsichtigte Aufspaltung von Saurer ist für Limberger kein Thema.
Oerlikon erhöhte Kaufangebot
Oerlikon erhöhte sein Kaufangebot für Saurer-Aktien am Samstag auf 110 CHF pro Aktie und nähert es damit dem aktuellen Kurswert an. Bei der Voranmeldung am Mittwoch hatte die Gruppe den Aktionären lediglich das gesetzliche Minimum von 93,42 CHF angeboten. Die Saurer-Aktie war am Freitag an der Schweizer Börse mit dem Kurs von 110,5 CHF aus dem Handel gegangen. Mit der Erhöhung wolle man insbesondere den Kleinaktionären endgültige Sicherheit über den Angebotspreis geben. «Die Erhöhung ist zudem ein starkes Bekenntnis zur Transaktion und der Beteiligung an Saurer», hiess es in einem Communiqué von Oerlikon. Die von der österreichischen Victory Holding kontrollierte Oerlikon will Saurer vollständig übernehmen. Zusätzlich zum 24-Prozent-Aktienpaket hält Oerlikon nach eigenen Angaben 26,1% in Optionen. (awp/mc/gh)