Österreich: Immofinanz rutscht tief in die Verlustzone

Dies teilte das Unternehmen am Montag in Wien mit. Den Vorsteuerverlust bezifferte die Gesellschaft auf 2,65 Milliarden Euro, wovon 1,86 Milliarden allein auf die voll konsolidierte 55-Prozent-Tochter Immoeast entfielen. Der Umsatz stieg um 14,1 Prozent auf 363,7 Millionen Euro. Grund der hohen Verluste waren den Angaben zufolge Abschreibungen auf Beteiligungen sowie Abwertungen auf den Immobilienbestand, vor allem bei der Immoeast. So schlug sich die Neubewertung von Liegenschaften im ersten Geschäftshalbjahr mit einem Minus von 1,11 Milliarden Euro (Vorjahr: plus 296,7 Mio Euro) nieder.


Langfristige Schulden bei 7,07 Milliarden Euro
Die langfristigen Schulden der Immofinanz kletterten im Lauf des ersten Halbjahres von 6,7 auf 7,07 Milliarden Euro angestiegen. Der Substanzwert (net asset value) je Aktie fiel um 37,5 Prozent auf 7,07 Euro. Das Eigenkapital ermässigte sich von 7,9 auf 5,7 Milliarden Euro.


Management bleibt zuversichtlich
Um kurzfristig Liquidität zu schaffen, wurden bis Mitte Dezember Immobilien im Volumen von rund 160 Millionen Euro verkauft, über weitere Verkäufe wird verhandelt. Vorstandssprecher Thomas Kleibl und Finanzchef Eduard Zehetner zeigten sich laut Halbjahresbericht zuversichtlich, die notwendigen Finanzierungslinien von den Banken zu erhalten, um das angekündigte Restrukturierungsprogramm umzusetzen.


«Vergangenheit umfassend aufzuarbeiten»
Zur Bestandssicherung sei es nötig, die Vergangenheit der Immofinanz «umfassend aufzuarbeiten», hiess es. Dazu gehöre, dass insbesondere wirtschaftlich nachteilige und möglicherweise rechtswidrige Finanztransaktionen bereinigt würden. Immofinanz hatte eingeräumt, bis Ende dieses Jahres 110 Millionen Euro und bis April 2009 weitere 150 Millionen Euro zu benötigen, um sich über Wasser halten zu können. (awp/mc/ps/20)

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