Offshoring: US-Firmen pfeifen auf Kostensenkung

«Was die Unternehmen wirklich dazu treibt, ein Auslagerungsmodell zu etablieren, ist die schnellere Einführung der Produkte und nicht mehr unbedingt Einsparungen bei den Kosten», betont David Thomas, Chef des Softwarebereichs beim SIIA.


Kein Garant für höhere Profite
Die Zeitspanne von der Produktentwicklung bis zur Platzierung des Produkts am Markt lässt sich nach Meinung der befragten Manager durch die Auslagerung der Softwarearbeit an einen Offshoring-Spezialisten mehr als halbieren. Der Mangel an qualifizierten US-Fachkräften und die rigiden Visa-Bestimmungen der USA würden die Auslagerung bestimmter Prozesse ins Ausland anheizen. Das Outsourcing ist allerdings kein Garant für höhere Profite, wie aus der Studie hervorgeht. Bei den Softwareunternehmen, die Gewinne machen, lagen die Margen im Bereich zwischen zehn und 20 Prozent und damit weit entfernt von den Werten der Fertigungsindustrie. Verantwortlich dafür sind laut Thomas die höher als erwarteten Löhne, Umsatzsteuern sowie Infrastrukturkosten.


Indien mit grossem Vorsprung an der Spitze
Ganz oben auf der Liste der beliebtesten Offshoring-Ziele steht nach wie vor Indien. 65 Prozent der befragten Unternehmen sehen den Subkontinent als aktuellen oder potenziellen Offshoring-Partner. 29 Prozent der Firmen setzen beim Outsourcing auf Osteuropa, 21 Prozent auf China. Als Hauptgründe für ein Scheitern von Offshoring-Aktivitäten haben die Firmenchefs übrigens die Zeitunterschiede und Schwierigkeiten beim Management der Mitarbeiter über die weite Entfernung ausgemacht. Einige halten auch die kulturellen Unterschiede für unüberbrückbar. Insgesamt hat der SIIA für seine Untersuchung 114 Unternehmen befragt, von den 68 derzeit Offshore-Aktivitäten unterhalten. (pte/mc/pg)

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