Am Donnerstagabend war der Ausgabepreis auf 24 Euro festgelegt worden. Trotz der Schwächephase des Tabellenführers mit zuletzt vier sieglosen Pflichtspielen war die Aktie 6,3-fach überzeichnet. Damit bringt der Börsengang OL wie gewünscht 88 Millionen in die Kassen. Bei Ausübung der Mehrzuteilungsoption sind es sogar 102 Millionen Euro. Lyon strebt derzeit seinem sechsten Meistertitel in Folge entgegen und steht in der Champions League im Achtelfinale.
Börsengang stiess auf Kritik
Der Börsengang stiess jedoch auf Kritik des neuen UEFA-Präsidenten Michel Platini. «Man spielt nicht Fussball, um drei Prozent an der Börse zu verdienen», sagte der Franzose. International geht der Trend derzeit eher gegen Börsengänge von Sportvereinen. So versuchte Lazio Roma vor einigen Tagen nach einem Kursverlust von 88 Prozent vergeblich einen Rückzug vom Parkett. Börsennotierte Unternehmen unterliegen schärferen Veröffentlichungspflichten.
Rund 15,9 Millionen Euro Überschuss
Die OL-Gruppe ist schuldenfrei und hat ihren Umsatz in den vergangenen drei Jahren um ein Drittel auf 166,1 Millionen Euro gesteigert. Der Überschuss betrug in der Saison 2005/06 (bis 30. Juni 2006) rund 15,9 Millionen Euro.
30 Prozent der Anteile sind breit gestreut
Die Zeichnungsspanne für die 3,7 Millionen jungen Aktien lag bei 21 bis 24,40 Euro. Mit dem Börsengang sind jetzt 30 Prozent der Anteile an der OL Groupe, zu der auch ein TV-Kanal, Restaurants und Reiseveranstalter gehören, breit gestreut. Die Einnahmen sollen in ein Sport- und Geschäftszentrum mit einem Stadion für 60.000 Zuschauer fliessen. Die Arena soll 2010 stehen. Derzeit trägt der Verein seine Heimspiele im 1926 erbauten Stade Gerland aus. (awp/mc/ab)