OPEC: Rekordsenkung der Fördermenge
Er hoffe, dass der Preis sich nun stabilisier und «in angemessener Zeit auf 70 bis 80 Dollar je Barrel steigen» werde, sagte der algerische OPEC-Präsident Chakib Khelil. Es ist der dritte OPEC-Beschluss zur Senkung der Ölförderung innerhalb eines Vierteljahres. Insgesamt senkt das Kartell seit September die Produktion um 4,25 Millionen Fass pro Tag. Die OPEC stellt mit 27,3 Millionen Fass etwa 40 Prozent der Weltförderung.
Weltweite Wirtschaftskrise führt zu Preisverfall
Wegen des Chinabooms war der Ölpreis Anfang Juli bis auf 147,50 Dollar (Sorte Brent) in die Höhe geschossen. Dann führte die weltweite Wirtschaftskrise zu einem rasanten Preisverfall. Nach dem OPEC-Beschluss kostete ein Fass Brent-Öl am Mittwoch 46,72 Dollar.
Aktuelle Überproduktion
Die OPEC-Minister erklärten, es komme weiterhin erheblich mehr Rohöl auf den Markt, als benötigt werde. Die westlichen Industriestaaten lagerten derzeit deutlich mehr Öl ein als im Schnitt der vergangenen fünf Jahre. Die wirtschaftliche Abschwächung habe zudem «zur Vernichtung von Nachfrage geführt, was zu einem nie zuvor erlebten Druck auf die Preise geführt» habe. Der Ölverbrauch werde 2009 um 0,18 Prozent auf 85,68 Millionen Barrel fallen.
Industriestaaten sollen für Wachstum sorgen
Der algerische Präsident Abdelaziz Bouteflika äusserte in Oran die Ansicht, dass die Fördersenkung «die Folgen für die Weltwirtschaft in Rechnung» stelle. Gleichzeitig rief er die Industriestaaten auf, energischer für die Rückkehr zu dauerhaftem Wachstum zu handeln.
Russland entsendet Delegation
Das Anbieterkartell bekam Unterstützung von Russland, das mit einer starken 20-köpfigen Beobachterdelegation nach Oran gereist war. Der russische Vizeministerpräsident Igor Setschin versprach eine Senkung der russischen Förderung 2009 bis um maximal 350.000 Fass pro Tag, wenn der Preis sich nicht verändere. Russland möchte als Ständiger Beobachter bei der OPEC mitmachen. Auch Aserbeidschan, Syrien und Oman waren als Beobachter in Oran dabei. (awp/mc/ps/29)