Der irakische Ölminister Hussain Al-Sharistani betonte, die Produktionsziele würden wahrscheinlich das ganze Jahr über konstant bleiben. Al-Shahristani gab an, der Irak würde ebenfalls wieder der Förderquote unterliegen, sobald seine Produktion das Niveau von vier Millionen Barrel pro Tag erreichen würde. Für das laufende Jahr ginge er von Ölexporten in Höhe von 2,5 Millionen Barrel pro Tag aus. Der Irak ist derzeit das einzige der Organisation Erdöl exportierender Länder, das nicht an eine Förderquote gebunden ist.
Keine Notwendigkeit zur Anpassung individueller Förderquoten
Der Saudi-Arabische Öl-Minister Ali Al-Naimi teilte mit, die OPEC sähe keine Notwendigkeit zur Anpassung der individuellen Förderquoten der Mitgliedsländer, obwohl einige der Staaten dies angeregt hätten. Al-Naimi erwartet für das laufende Jahr einen Anstieg der weltweiten Rohöl-Nachfrage um eine Million Barrel pro Tag ab dem zweiten Halbjahr. Saudi Arabien werde erwartungsgemäss im April 8,1 Millionen Barrel pro Tag produzieren.
Förderquoten in Wirtschaftskrise massiv gesenkt
Die Opec hatte Ende 2008 zwei Mal die Fördermenge um insgesamt 4,2 Millionen Barrel auf 24,85 Millionen Barrel am Tag (je 159 Liter/ohne den Irak) gesenkt. Seither ist die Quote unverändert. Diese Entscheidung habe Stabilität bei den Preisen gebracht, sagte der Präsident der 156. OPEC-Konferenz, der ecuadorianische Ölminister Germánico Alfredo Pinto Troya, in seiner Eröffnungsrede: «Der OPEC-Ölpreis lag in den vergangenen fünf Monaten stabil bei zwischen 70 und 80 Dollar.»
Problem der geringen Quotendisziplin
Diese Preisspanne dürfe für die OPEC ein komfortables Preisniveau sein, schreibt Expertin Barbara Lambrecht von der Commerzbank in einer Studie. Problem der OPEC sei vielmehr die geringe Quotendisziplin der Mitgliedsländer. So habe die tatsächliche Öl-Förderung der Opec-Staaten (ohne Irak) im Februar mit schätzungsweise 26,8 Millionen Barrel pro Tag um 2 Millionen Barrel über der offiziellen Förderquote gelegen. Alle Mitgliedstaaten ausser dem Iran, Nigeria und Saudi-Arabien hatten im vergangenen Monat ihre Produktion ausgedehnt. (awp/mc/ps/10)