Die Applikationen namens «Fusion Apps» stehen am Ende einer fünf Jahre dauernden Softwareentwicklung, die sich Oracle Milliarden von US-Dollar kosten liess. Im nächsten Jahr will Oracle mit Software für Buchhaltung, Personalverwaltung, Einkauf, Vertrieb und Marketing an den Start gehen. Weitere Funktionen sollen folgen.
Grossen Wurf gewagt
Es ist nicht das erste Mal, dass Oracle eine Attacke gegen SAP reitet. Doch mit «Fusion Apps» haben die Amerikaner einen grossen Wurf gewagt, um den Weltmarktführer zu überrunden. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, sagen Analysten. Anders als bisherige Programme, die wie Automodelle auf Vorgängern aufbauten, hat Oracle hier mit einem weissen Blatt Papier begonnen. Dabei bedienten sich die Entwickler bei öffentlich-zugänglicher Software von Unternehmen wie Google.
«Ausgesprochen nutzerfreundlich»
Auf diesen neuen Technologien bauten sie die Suite auf, welche Analysten als ausgesprochen nutzerfreundlich bezeichnen. Auch unterscheide sich die Benutzeroberfläche wohltuend vom funktional-nüchternen Charme bisheriger Programme der beiden Kontrahenten. Zudem stellt Oracle Kunden nicht mehr vor die Wahl, bei SAP zu bleiben oder alle Systeme in einem kostspieligen Kraftakt auf ihre Software umzustellen.
Absehbarer Zweikampf
Der seit Jahren bitter und persönlich ausgefochtene Streit um Kunden scheint auf einen Zweikampf der neuen Programme hinauszulaufen – Fusion Apps gegen die kommende SAP-Software Business byDesign. Das Programm zum Vertrieb über das Internet ist der Hoffnungsträger der Walldorfer. An dieser Suite basteln sie seit Jahren fieberhaft. (awp/mc/ps/09)