Oracle enttäuscht mit Umsatzrückgang
Der Überschuss wuchs aber um vier Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar, wie Oracle am Mittwoch nach US-Börsenschluss im kalifornischen Redwood Shores mitteilte. Die Aktie stand nachbörslich unter Druck. Der Gewinn fiel etwa wie von Analysten geschätzt aus, die Umsätze hatten am Markt hingegen enttäuscht.
Lizenzverkäufe gehen zurück
Ohne den wieder stärkeren Dollar wäre der Umsatz lediglich um ein Prozent zurückgegangen. Während die Einnahmen durch den Verkauf neuer Lizenzen fielen, stiegen die Umsätze mit Updates und Service-Leistungen. Oracle hatte auf die Einbussen durch die Wirtschaftskrise mit einem Sparprogramm reagiert.
SAP-Konkrrent
In den vergangenen Jahren ist Oracle durch eine Einkaufstour mit zahlreichen Übernahmen rasant gewachsen und liegt hinter SAP weltweit auf Platz zwei bei Unternehmens-Software. Zwischen den Rivalen kommt es auch immer wieder zu Scharmützeln vor Gericht. Mit Blick auf das vergangene Quartal sagte Oracle-Finanzchef Jeff Epstein. «Wir sind in jeder Region auf der Welt schneller gewachsen als SAP, Europa eingeschlossen.»&
Sun-Übernahme
Gerade schluckt Oracle den amerikanischen Grossrechner-Spezialisten Sun Microsystems und baut sich damit ein weiteres Standbein auf. Dem Abschluss der Übernahme stehen aber noch Bedenken der EU-Kommission entgegen. Sie befürchtet eine eine zu starke Marktmacht Oracles bei Datenbank-Software. Bis 19. Januar wollen Europas Wettbewerbshüter eine Entscheidung treffen. Ihre US-Kollegen haben das Geschäft bereits durchgewunken.
Java nun im eigenen Haus
Die Verzögerung kommt für Oracle zur Unzeit: Grossrechner-Hersteller wie IBM und Hewlett-Packard (HP) wollen der ohnehin schwächelnden Sun mit Verweis auf die unsichere Zukunft die Kunden abspenstig machen. Oracle lässt sich den Zukauf 7,4 Milliarden Dollar inklusive Schulden kosten. Neben der Hardware bekommt der Konzern für das Geld auch die wichtige Programmiersprache Java, die vom Handy bis zum Computer Anwendung findet. (awp/mc/ps/35)