Vor Sonderposten stieg der Gewinn im Rahmen der Analystenerwartung. Die Aktie verlor nachbörslich infolge der enttäuschenden Umsatzzahlen rund vier Prozent, nachdem sie im regulären Handel noch leicht zugelegt hatte.
Der bilanzierte Umsatz sei im Ende November beendeten Quartal vor allem wegen der aggressiven Akquisitionspolitik um 19 Prozent auf 3,292 Milliarden US-Dollar gestiegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Redwood Shores mit. Experten hatten mit einem Anstieg auf 3,412 Milliarden Dollar gerechnet. Der von Experten viel beachtete Lizenzumsatz legte um knapp neun Prozent auf 1,06 Milliarden Dollar zu.
Im Stammgeschäft Fünf Prozent zugelegt
Beim Verkauf neuer Softwarelizenzen konnte Oracle im Stammgeschäft mit Datenbanken, wo das Unternehmen Weltmarktführer ist, um fünf Prozent auf 785 Millionen Dollar zulegen. Im Anwendungsbereich wuchs Oracle trotz der Ende 2004 abgeschlossenen mehr als zehn Milliarden Dollar teuren Peoplesoft-Übernahme kaum stärker als zuletzt SAP – der Marktführer in diesem Segment. Der Verkauf neuer betriebswirtschaftlicher Anwendungssoftware stieg im zweiten Quartal um 24 Prozent auf 266 Millionen Dollar.
Abstand zu SAP im Anwendungsbereich verringern
SAP konnte in den vergangenen Jahren überwiegend aus eigener Kraft deutlich zweistellig wachsen und profitierte dabei vor allem in den USA auch von der Verunsicherung der Kunden infolge der aggressiven Akquisitionsstrategie Oracles, mit der das Unternehmen im Anwendungsbereich den Abstand zu SAP verringern will. Zuletzt schluckte Oracle mit Siebel den langjährigen Marktführer im Bereich Kundenmanagement-Software.
Aktienanstieg wie erwartet
Der Gewinn vor Sonderposten sei von 837 Millionen Dollar oder 16 Cent je Aktie im Vorjahr auf 972 Millionen Dollar oder 19 Cent je Aktie geklettert und stieg damit so stark wie von Experten erwartet. Inklusive der Sonderposten, die vor allem aus Abschreibungen auf Unternehmenswerte bestehen, sank der Gewinn von 815 Millionen Dollar (16 Cent je Aktie) auf 798 Millionen Dollar (15 Cent je Aktie).
SAP bei Einzelhandelssoftware ausgestochen
Gemessen am gesamten Lizenzumsatz in einem Quartal liefern sich Oracle und SAP derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Position zwei in der Softwarebranche hinter Microsoft. Oracle hatte in den vergangenen zwei Jahren rund 19 Milliarden Dollar in Zukäufe gesteckt und dabei den deutschen Hersteller SAP, der weiter vor allem auf organisches Wachstum setzt, bei dem auf Einzelhandelssoftware spezialisierten US-Anbieter Retek ausgestochen.(awp/mc/ab)