Oracle werde seine Software auf die Sun-Hardware abstimmen, um integrierte Computer und Datenbanken anzubieten. Vorerst dürfte die Oracle-Marge sinken, bis die defizitäre Sun wieder auf Vordermann gebracht werde. Danach aber werde der entstehende Konzern «sehr, sehr profitabel sein». Seine bewährte Strategie, Konkurrenten zu schlucken und mit den Übernahmen Technik und Kunden einzukaufen, will Ellison fortführen. Er bleibe in Sachen Zukäufen «aggressiv», sagte er. Es gebe eine ganze Reihe vielversprechender Kandidaten.
Kaufpreis bei 7,4 Milliarden Dollar
Für die defizitäre Sun will Oracle 7,4 Milliarden Dollar ausgeben. Das Unternehmen gilt als einer der grössten Server-Hersteller der Welt. Zudem sind die Kalifornier als Entwickler der Java-Software bekannt, eine der am weitesten gebräuchlichen Programmiersprachen. Die US-Kartellbehörde hatte die Übernahme vor zwei Wochen ohne Einschränkungen genehmigt.
Konkurrenz nutzt Gunst der Stunde
Wegen der Verzögerung des Deals aufgrund der vertieften Prüfung durch die EU-Wettbewerbshüter können sich Sun-Konkurrenten wie IBM und Hewlett-Packard in Stellung bringen. Sie buhlen seit Bekanntwerden der Übernahmepläne im April mit Rabatten um Sun-Kunden. Gleichzeitig nähren sie Zweifel, ob der Softwareriese Oracle in der Lage sein wird, einen Hardware-Anbieter wie Sun erfolgreich zu führen. (awp/mc/ps/19)