Austin – Der US-Softwareriese Oracle hat im abgelaufenen zweiten Quartal weniger Geschäft gemacht als erwartet. Der Umsatz insgesamt kletterte im Jahresvergleich um fünf Prozent auf 12,9 Milliarden US-Dollar (12 Mrd Euro), wie der SAP-Erzrivale am Montag in Austin (Texas) mitteilte. In den drei Monaten bis Ende November hatten sich Analysten im Schnitt 13,1 Milliarden Dollar Erlös ausgerechnet. Im wichtigen Cloudgeschäft mit Software und Rechendiensten über das Netz verlangsamte sich das Wachstumstempo zum zweiten Mal in Folge. Die Aktie fiel nachbörslich um mehr als acht Prozent.
Bei Software zur Unternehmenssteuerung konkurrieren die Amerikaner insbesondere auch mit den Walldorfern von SAP. Softwareanwendungen aus der Cloud konnten bei Oracle diesmal nur um 15 Prozent zulegen. Mit Rechenleistung im Netz zogen die Erlöse dagegen um gut die Hälfte an, das Geschäft ist aber noch kleiner als die Cloudprogramme und fuhr auch weniger ein als gedacht. Hier will es Oracle vor allem mit den grossen Techkonzernen Amazon , Microsoft und Google aufnehmen. Beim Software-Lizenzgeschäft setzte es deutliche Rückgänge, wie auch zuletzt beim deutschen Konkurrenten.
Unter dem Strich steigerte Oracle den Nettogewinn um fast 44 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar, weil die Kosten weniger zulegten als der Erlös und der Steueraufwand zurückging. Vorstandschefin Safra Catz sprach von «astronomisch» wachsender Nachfrage nach Cloud-Rechenleistung und KI-Diensten. Der Oracle-Gründer sowie Verwaltungsrats- und Technikchef Larry Ellison verwies auf den schnellen Aus- und Neubau von Cloud-Rechenzentren. (awp/mc/ps)