Oracle steigert Gewinn vor Sonderposten

Der um Sonderposten bereinigte Gewinn sei um 38 Prozent auf 738 Mio USD oder 0,14 USD je Aktie gestiegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Redwood Shoes mit. Analysten hatten mit einem Gewinnanstieg in dieser Grösse gerechnet. Bereinigt um die Sondereffekte habe der Gewinn mit 519 Mio USD oder zehn Cent je Aktie praktisch auf Vorjahresniveau stagniert.


Umsatz gestiegen
Der bereits um einige Akquisitionseffekte aufgestockte Umsatz des SAP-Konkurrenten sei von 2,22 Mrd auf 2,91 Mrd USD geklettert. Ohne diese Effekte wäre der Umsatz nur auf 2,768 Mrd USD angewachsen. Experten hatten mit einem stärkeren Anstieg gerechnet. Die Aktie gab nachbörslich deutlich nach. Oracle ist weltweit der grösste Anbieter von Datenbank-Software und will im Segment Anwendungssoftware für Unternehmen durch eine aggressive Übernahmestrategie den Abstand zum dortigen Marktführer SAP verringern.


Lizenzerlös höher
Der von Analysten viel beachtete Umsatz mit dem Verkauf neuer Softwarel izenzen, der als Indikator für den Gesamterlös gilt, sei um zwölf Prozent auf 629 Mio USD gestiegen. Während der Lizenzumsatz im Stammgeschäft mit Datenbanksoftware mit 492 Mio (plus ein Prozent) praktisch stagnierte, legte er im Anwendungsgeschäft um 84 Prozent auf 127 Mio USD zu.


Siebel-Übernahme
Oracle hatte Ende 2004 die etwas mehr als zehn Mrd USD schwere Übernahme von Peoplesoft abgeschlossen. Seitdem ist Oracle weiter kräftig auf Einkaufstour. Nach einer Reihe von Akquisitionen kleinerer Softwarehäuser wie Retek kündigte das Unternehmen vor kurzem den Kauf von Siebel , dem ehemaligen Marktführer im Segment für Software zur Pflege von Kundenbeziehungen, für knapp sechs Mrd USD an.


In den Erwartungen
Im laufenden zweiten Quartal des Geschäftsjahres rechnet Oracle mit einem Proforma-Gewinn je Aktie von 19 (Vorjahr: 16) Cent sowie einem Proforma-Umsatz von 3,47 Mrd USD. Im Vorjahresquartal hatte Oracle noch 2,76 Mrd USD umgesetzt. Die von First Call befragten Experten rechnen bisher genau mit einem Gewinn je Aktie in dieser Grössenordnung. Beim Umsatz liegt die Erwartung etwas darüber.


Aussichten bestätigt
Für das Gesamtjahr 2005/2006 (Mai 2006) bestätigte der nach Microsoft zweitgrösste Softwarehersteller weiter mit einem Gewinn je Aktie vor Sonderposten zwischen 78 und 81 (Analystenprognose: 80) Cent nach 68 Cent im Geschäftsjahr 2004/05. (awp/mc/as)

Schreibe einen Kommentar