Oracle umwirbt islamische Banken
von Gérard Al-Fil
Neben Standardprodukten wie der Oracle eBusiness-Suite, setzt der führende Firmensoftwareproduzent zunehmend auf komplexe Gesamtbanklösunungen, die im Einklang mit der koranischen Rechtsprechung, der Scharia, stehen.
Enormes Potenzial in Mittelost & Afrika
Von seinem Regional-Hauptsitz aus in Dubai, wo Oracle 1’300 Menschen beschäftigt, bedient der amerikanische IT-Konzern 70 Länder im Mittleren Osten und Afrika. In dieser Region werden die IT-Ausgaben bis zum Jahr 2010 lt. Schätzungen der Unternehmensberatung IDC um 53% auf 41 Milliarden Dollar zulegen. Gemessen an den weltweiten IT-Ausgaben kommt die Region Mittelost & Afrika auf einen marginalen Anteil von 2.7%. Doch sind 84% des gobalen Islamic Finance mit einem Gesamtvolumen von geschätzten Volumen von 500 Milliarden Dollar in der Golfregion angesiedelt.
Wachstumsfeld Islamic Banking
Im Islamic Banking wirbt Oracle mit Komplettlösungen für die drei Bank-Bereiche Back Office, Core Banking und Front Office. Bei islamischen Banken muss die Betriebs-Software alle finanzmathematischen Berechnungen gemäss der Scharia, also zinslos, leisten. Zudem arbeiten Koran-konforme Banken mit dem islamischen Mondkalender, der. Fondmanager benoeteigen zudem ein Tool, dass Aktien aus unislamischen Branchen (wie der konventionellen Finanz-, Rüstungs-, Sex-, Schweinefleisch- und Tabak-produzierenden Industrie) herausfiltert. Ausserdem müssen Firmen bestimmte Verschuldungs- und Liquiditätskennzahlen einhalten, um als halal (islamisch akzeptabel) zu gelten. Im Interbankenhandel obliegt es der Software zudem, alternative Geschäfte zu zinsbehafteten Transaktionen aufzuzeigen.
Die folgenden islamischen Banken haben sich bislang fuer Oracle-basierte Islamic Solutions entschieden: Dallah Al Baraka Group of Islamic Financial Services, Al Rajhi Banking & Investment Corp. (beide Saudi-Arabien), Dubai Islamic Bank (Oracle Human Resource Management), Kuwait Finance House (Oracle Human Resource Management).