Das Projekt werde derzeit geprüft, hiess es bei Orange auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Orange Schweiz würde damit dem Beispiel der belgischen Tochtergesellschaft von France Télécom, Mobistar, folgen, welche vor Kurzem die Auslagerung ihres technischen Netzes beschloss. Die britische und die niederländische Filialen bereiten sich ebenfalls auf diesen Schritt vor. Orange Schweiz bestätigte zwar geplante Rationalisierungsprojekte, konkrete Entscheide wurden jedoch noch nicht getroffen.
Weniger Interkonnektionsgebühren-Einnahmen
Ausgelagert werden sollen das Rollout (Einrichtung des Antennen- Netzes), das Engineering (Architektur, Planung und Aufbau des Mobilnetzes) sowie die Bereiche Betrieb und Unterhalt. Das Unternehmen begründet die Auslagerung mit rückläufigen Einnahmen als Folge der Senkung der Interkonnektionsgebühren.
Abbau von etwa 400 Arbeitsplätzen
Eine Auslagerung dürfte zum Abbau von etwa 400 Arbeitsplätzen bei Orange führen. Ein Teil der Arbeit könnte von einem andern Land aus ausgeführt werden. Im Gespräch sind Alcatel, Ericsson und Nokia. Die Angestellten befürchten zudem eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. Geplant ist, dass die 400 betroffenen Angestellten ab Ende 2007 noch für bis zu 18 Monate den gleichen Arbeitsvertrag behalten. Danach sollen sie an die Bedingungen des neuen Subunternehmers gebunden werden.
Weitere Auslagerungen
Im Juni hatte Orange angekündigt, einen Teil seines Call Centers für Zürcher Privatkunden an Swiss Contact Management Group (SCMG) auszulagern. Die 64 Angestellten erhielten eine Anstellungs- und Lohngarantie von 12 Monaten. Ferner prüft Orange auch die Auslagerung der Informatik und der Alarmzentren. Diese Pläne beunruhigen Angestellte und Gewerkschaften zusätzlich. Im Gegensatz zu den meisten Unternehmen der Telekom-Branche existiert bei Orange kein Gesamtarbeitsvertrag. (awp/mc/gh)