Während des Tests würden rund 50 Fernsehsender angeboten, davon zwei in hochauflösender Qualität, gab Orange-Sprecherin Therese Wenger am Mittwoch bekannt. Die Online-Videothek umfasse circa 15 Filme. Mit 20 Megabit pro Sekunde dürfte das Internet dannzumal das schnellste der Schweiz für Privatanwender sein.
Cablecom noch voraus
Bislang hat die TV-Kabelnetzbetreiberin Cablecom noch die Nase vorn mit Maximalgeschwindigkeiten von bis zu 10 Mbit/s. Die Swisscom will ab Juli die Surfgeschwindigkeit für Privatkunden auf 15 Mbit/s verdreifachen.
Erstmals im Schweizer Breitbandgeschäft
Mit dem Pilotprojekt steigt Orange in der Schweiz erstmals ins Breitbandgeschäft ein. Bislang tritt die France Telecom-Tochter hierzulande lediglich als Mobilfunkanbieterin auf, während sie in Frankreich schon seit geraumer Zeit Fernsehen übers Internet anbietet.
EWZ: Erster konkreter Schritt in Telekomwelt
Für das EWZ ist der Pilotversuch der erste konkrete Schritt in die Telekomwelt, nachdem das staatliche Stromunternehmen die Abstimmung über den Bau eines Glasfaser-Breitbandnetzes am 11. März gewonnen hat. Für den Rahmenkredit von 200 Mio. Fr. hatten fast 65 Prozent der Zürcher und Zürcherinnen ein Ja in die Urne gelegt. Nun müssen die Glasfaserkabel vom bereits bestehenden EWZ-Netz in die Häuser und Wohnungen gelegt werden. Angeschlossen werden zuerst Geschäftsliegenschaften und grössere Mehrfamilienhäuser. Begonnen wird in der Innenstadt und den angrenzenden Wohngebieten. Später folgen nach und nach die übrigen Quartiere. Innert zehn Jahren können gemäss den Plänen rund 5000 Unternehmen und 20 000 private Haushalte in den grösseren Mehrfamilienhäusern angeschlossen werden.
Netzplan wird noch erstellt
Wer zuerst angeschlossen werde, stehe noch nicht fest, sagte EWZ- Sprecher Harry Graf: «Wir sind am Erstellen des Netzplans. Der soll Ende Jahr fertig sein. Das Ziel sei, im nächsten Jahr mit den Anschlüssen von Wohnungen und Geschäftsliegenschaften zu beginnen.
Glasfasernetz steht allen Anbietern offen
Mit Orange habe das EWZ den ersten Anbieter von Telekomleistungen gewonnen. Das Glasfasernetz stehe aber allen Anbietern offen, sagte Graf. Theoretisch könnte sogar die Swisscom mitmachen, die – wie weitere Telekomgesellschaften auch – den Vorstoss des staatlichen EWZ ins private Telekomgeschäft harsch kritisiert. (awp/mc/ar)