Orange/Sunrise: France Télécom will «wahrscheinlich» rekurrieren
Es gehe darum, die Rechte des Unternehmens zu wahren, hiess es weiter. Er sei nicht sicher, ob die Kommunikations-Kommission (ComCom) die Sichtweise der Weko teile und beim Bundesrat sei dies wohl wahrscheinlich nicht der Fall. Derzeit werde das 110-seitige Dossier geprüft, so Pélissier im Rahmen einer Telefonkonferenz. Der negative Entscheid der Wettbewerbshüter am 22. April hatte viele Beteiligte überrascht. Vielmehr galt eine Genehmigung – mit oder ohne Auflagen – als wahrscheinlich. Zusammen mit Swisscom hätte das neue Unternehmen eine kollektiv marktbeherrschende Stellung im Mobilfunkmarkt begründet, so die Behörde zur Begründung.
Finaler Fusionsvertrag bereits unterzeichnet
Es wären nur zwei Anbieter mit eigenem Netz übrig geblieben. Zudem hätte sich der aktivste Netzbetreiber – Sunrise – vom Markt verabschiedet, so die Weko. Auch fand die Behörde nach eigenen Angaben keine Auflagen, die die wettbewerbsrechtlichen Bedenken hätten ausräumen können. France Télécom und die Sunrise-Mutter TDC hatten sich enttäuscht gezeigt. Die Unternehmen hatten Anfangs April den finalen Fusionsvertrag unterzeichnet, um die Geschäfte ihrer Schweizer Tochtergesellschaften zusammenzulegen. Der Vollzug der Transaktion sollte im zweiten Quartal 2010 stattfinden. Für einen Rekurs liegt die Frist bei 30 Tagen.
France Télécom mit Umsatz- und Gewinnrückgang
France Télécom hat im ersten Quartal weniger Umsatz und Gewinn gemacht als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Erlöse gingen auf 10,96 Milliarden Euro zurück von 11,2 Milliarden Euro im Vorjahr, teilte France Télécom am Donnerstagmorgen mit. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 3,76 Milliarden Euro nach 3,9 Milliarden Euro im Vorjahr. An seinen Zielen für das Gesamtjahr hielt der Telekomkonzern fest. 2010 will France Telecom unter anderem einen Free Cashflow von acht Milliarden Euro erwirtschaften. (awp/mc/ps/11)