Dies entspricht einer um 1,2 Prozentpunkte verbesserten Bruttogewinnmarge von 55,6 Prozent. Die Steigerung der Marge sei vor allem auf den erhöhten Umsatz, die Produktivitäts-Initiativen und den prozentual höheren Anteil der Verbrauchsgüter an den Verkäufen insgesamt zurückzuführen, teilte das israelische Medizinaltechnik-Unternehmen am Montag mit.
Operative Kosten markant gestiegen
Die operativen Kosten stiegen 2008 um 33% auf 20,47 (15,42) Mio USD. Diesen Anstieg führt Oridion auf zusätzliche Investitionen in Verkauf, Marketing und R&D-Programme zurück, aber auch auf die Volatilität der Währungen mit einer starken Aufwertung des israelischen Shekel gegenüber dem US-Dollar. Die Aufwertung des Shekels ausgenommen wären die Kosten gegenüber dem Vorjahr um 25% gestiegen, so das Unternehmen.
Reingewinn mehr als halbiert
Das operative Ergebnis kletterte um 14,6% auf 5,74 (5,01) Mio USD, bei einer operativen Marge von 12,2 (13,3)%. Ohne Währungseffekte hätte die Marge für 2008 rund 2 bis 3 Prozentpunkte höher gelegen, heisst es weiter. Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 3,77 Mio USD (9,90 Mio). Im letztjährigen Reingewinn enthalten waren allerdings 4,30 Mio USD steuerliche Gutschriften, 2008 waren es lediglich 0,50 Mio.
Verhaltener Ausblick
Zum laufenden Geschäftsjahr äussert sich Oridion verhalten. Die globale Rezession bzw. die Unsicherheiten bezüglich Tiefe und Länge dieser machten einen kurzfristigen Ausblick sehr schwierig, wird VR-Präsident und CEO Alan Adler in der Meldung zitiert. Es gebe jetzt klare Anzeichen, dass sich die Ausgaben der Spitäler reduzierten, was zu einer Abschwächung der Nachfrage bei den OEM-Partnern führe. Dies dürfte sich 2009 negative auf die Verbrauchsgüter-Verkäufe von Oridion auswirken, so der CEO. Zudem verringere sich die Zahl an Patienten und nicht zwingenden Prozeduren, was ebenfalls Auswirkungen auf das kurzfristige Wachstum der Verbrauchsgüter von Oridion haben dürfte.
Verzögerte bis aufgeschobene Nachfrage
All dies werde sich in einer verzögerten oder aufgeschobenen Nachfrage äussern, so Adler weiter. Wie lange diese anhalte, sei gegenwärtig unklar. Zudem bestehe weiterhin Ungewissheit, wann Physio-Control die Lieferungen wieder uneingeschränkt aufnehme, was wichtig für die Hardware-Verkäufe von Oridion sei. Der Grosskunde Physio-Control hatte im Januar 2007 freiwillig verschiedene Produkte vom US-Markt zurückgezogen, darunter auch die Defibrillatoren LifePak 12, die Oridion mit Kapnographie-Modulen ausrüstet. Seit September 2007 bezieht Physio-Control wieder in geringeren Volumen Produkte von Oridion.
Oridion langfristig «sehr zuversichtlich»
Mit Blick auf all diese Unsicherheitsfaktoren sei ein genauerer Ausblick für 2009 derzeit unmöglich, so der CEO. Über 2009 hinaus bleibe Oridion aber «sehr zuversichtlich», zumal die strategische Positionierung des Unternehmens derzeit stärker denn je sei. Für die kommenden Jahre sei daher ein starkes, nachhaltiges Umsatzwachstum und eine verbesserte Profitabilität zu erwarten.
Analysten wohlwollend – Anleger in Verkaufsstimmung
Analysten äusserten sich wohlwollend über den Zahlenausweis, der fehlende Ausblicks war grösstenteils erwartet worden. Am Markt reagierten die Anleger dennoch mit Verkäufen auf die Zahlen. Bis um 12.50 Uhr sinken Oridion um 7,8% auf 5,30 CHF und notieren damit auf dem bisherige Tagestief; der Gesamtmarkt (SPI) verliert derweil 4,3%. (awp/mc/ps/05)