OSEC: Schweiz sollte sich besser als Firmenstandort vermarkten

Zu diesem Schluss kommen neun mit der Standortpromotion verbundene Institutionen in einem im Auftrag der staatlichen Exportförderungs-Organisation OSEC erstellten Papier.


Zu wenig Koordination bei Einsatz der finanziellen Mittel
Mit 30 Mio CHF seien die Schweizer Investitionen in das internationale Standortmarketing ähnlich hoch wie in den vergleichbaren Ländern Schweden und Österreich, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag. Bedingt durch die föderalistische Struktur unseres Landes würden die Mittel jedoch zersplittert und von Bund, Kantonen und Gemeinden zu wenig koordiniert eingesetzt. Das Resultat seien Doppelspurigkeiten und ein Auftritt, der bezüglich Konsistenz und Kundenorientierung noch verbessert werden könne.


Neudefinition der Zielmärkte
Laut den Autoren ist die Schweiz zwar eines der attraktivsten Länder für ausländische Direktinvestitionen, traditionell vorteilhafte Standortfaktoren genügten heute allein nicht mehr. Durch konsequente Standortpromotionen müssten sie gezielt vermarktet werden. Zu den zwölf Punkten, die die Autoren festlegen, gehört auch die Neudefinition der Zielmärkte. Nur wer in den richtigen Ländern präsent sei, könne seinen Standort effizient und erfolgreich vermarkten. Im Zentrum sollten neben den traditionell wichtigen Ländern vor allem Schwellenländer stehen.


Optimierung der Landeswerbung
Im Weiteren sollte die Branchenauswahl breit angelegt sein. Die stärksten Unternehmen gelte es dann in den Zielländern zu identifizieren und frühzeitig anzusprechen. Die Landeswerbung sollte ausserdem optimiert werden durch eine koordinierten Auftritt von OSEC, Präsenz Schweiz und Schweiz Tourismus.


Bessere Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen angeregt
Ein beträchtliches Verbesserungspotenzial lässt sich laut der vorliegenden Analyse mit einer Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen gezielter ausschöpfen: Nationale Standortfaktoren sollten zentral und einheitlich durch den Bund und seine Organisationen, regionale aber durch die Kantone vermarktet werden. Denkbar wäre dabei auch, dass der Bund die fernen Zielmärkte bearbeitet und die Kantone die nahen europäischen Märkte.


Rechtliche Rahmenbedingungen zentral
Die Autoren stellen fest, dass in der Schweiz nicht die Marktgrösse ausschlaggebender Faktor für Direktinvestitionen sei. Zentral seien deshalb rechtliche Rahmenbedingungen. Die Grundlage dafür sei «unser flexibles Gesellschaftsrecht, das in der Anwendung pragmatisch sei und gleichzeitig den Beteiligten Rechtsschutz und Rechtssicherheit biete». Wichtig sei auch die liberale Anwendung von Arbeits- und Aufenthaltsbewilligungen.


Anpassungsdruck steigt
Die Schweiz sei im internationalen Steuerwettbewerb noch gut positioniert, heisst es weiter. Der Anpassungsdruck steige. Die Einführung neuer Steuermodelle beziehungsweise die Adaption bewährter ausländischer Modelle könnte ein Weg sein, die Schweiz noch stabiler zu positionieren. Vorsicht sei aber geboten, den Trend zur generellen Steuersatzsenkung fortzuschreiben. (awp/mc/pg/15)

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