Ospel erneut Spitzenverdiener der Schweizer Wirtschaftskapitäne
Ospel profitierte vom Bombenergebnis seiner Bank im letzten Jahr, als das Ergebnis im Finanzdienstleistungsgeschäft um 19% auf 11,249 Mrd CHF stieg. Unter dem Strich blieb zwar der UBS-Reingewinn mit 12,26 Mrd CHF unter den 14 Mrd CHF im Jahr davor. Allerdings war das Ergebnis von 2005 durch die Verkäufe von mehreren Privatbanken nach oben gedrückt worden. Ohne Sondereinnahmen hätte die UBS damals 9,84 Mrd CHF verdient.
In guter Gesellschaft
Mit Ospels Millionensalär steht die UBS nicht alleine da. Die wichtigsten Konkurrenten richteten an ihren Verwaltungsratspräsidenten und/oder Geschäftsführer im Jahre 2005 Vergütungen von insgesamt 18 Mio bis 48 Mio CHF aus, hiess es im Geschäftsbericht 2006 weiter. Der Durchschnitt liege bei 30 Mio CHF.
246,8 Mio. Fr. für vollamtliche VR- und Konzernleitungsmitglieder
Wie in den Vorjahren erhielt Ospel einen Grundlohn von 2 Mio CHF pro Jahr. Der Saläranstieg ist zum Grossteil auf leistungsabhängige Vergütungen in bar, UBS-Aktien und Optionen zurückzuführen. Insgesamt schüttete die UBS an die drei vollamtlichen Verwaltungsratsmitglieder (Ospel, Stephan Haeringer und Marco Suter) sowie die zehn Mitglieder der Konzernleitung unter Peter Wuffli 246,8 Mio CHF aus. Dies sind 11% mehr als 2005. Die Vergütungen beeinhalten neben dem Basissalär auch Leistungsanreizprämien in bar, Aktien und Optionen sowie Zahlungen in die Vorsorgeeinrichtungen und überdies Sach- und Zusatzleistungen.
Die neun nebenamtlichen Verwaltungsräte bekamen 2006 total 5,9 Mio CHF. Damit erhielten sie weniger als die acht nebenamtlichen Verwaltungsräte im Vorjahr, die sich etwas über 6 Mio CHF teilten.
Ospel, Vasella, Humer, Brabeck
Mit der Entlöhung von 26,6 Mio CHF hat UBS-Chef Ospel seinen Vorsprung auf die Nummer zwei, Novartis-Boss Daniel Vasella ausgebaut. Vasella musste eine Lohneinbusse von knapp 190’000 CHF hinnehmen und sich mit 21,068 Mio CHF bescheiden, obwohl Novartis den Reingewinn um 17% auf 7,2 Mrd USD steigerte. Der Verwaltungsratspräsident und Geschäftsführer des Basler Konkurrenten Roche, Franz Humer, konnte sich indes über 1,7 Mio CHF Lohnaufbesserung freuen. Insgesamt verdiente Humer 16,7 Mio CHF. Der Gewinn des Pharmakonzerns schoss derweil um 34% auf 9,2 Mrd CHF nach oben.
Beim Nahrungsmittelkonzern Nestlé konnte der ebenfalls gleichzeitig als Präsident und Konzernchef amtierende Peter Brabeck einen Lohnanstieg auf fast 15 Mio CHF verbuchen. Im Vorjahr hatte er noch 13,8 Mio CHF erhalten. Ebenfalls zu den Spitzenverdienern gehört der scheidende Credit-Suisse-Geschäftsführer Oswald Grübel. Die zweitgrösste Bank der Schweiz hat ihren Geschäftsbericht allerdings noch nicht veröffentlicht. (awp/mc/pg)