Palm enttäuscht ein weiteres Mal
Das gelang aber nur durch spekulative Finanzgeschäfte. Konzernchef Jon Rubinstein räumte am späten Donnerstag dann auch ein, dass die Leistung des Unternehmens in den drei Monaten bis Ende Februar «sehr enttäuschend» gewesen sei. «Aber das Potenzial von Palm bleibt hoch.» Die Anleger sahen das anders: Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel um mehr als 10 Prozent. Besonders der trübe Ausblick liess viele Aktionäre die Flucht ergreifen.
Umsatzerwartung mehr als halbiert
Palm lieferte mit 960.000 Handys zwar dreimal mehr Geräte aus als noch vor einem Jahr. Doch nicht einmal die Hälfte der Telefone fand letztlich den Weg in die Hosentaschen der Kunden. Der Rest liegt noch in den Läden – und verstopft die Regale und Lager. Entsprechend vorsichtig ist Konzernchef Rubinstein für das laufende Schlussquartal. Er erwartet lediglich einen Umsatz von 150 Millionen Dollar – nicht einmal halb so viel wie im dritten Quartal. Rubinstein hatte erst im vergangenen Monat die Jahresprognose zusammengestrichen und damit die Aktie auf Talfahrt geschickt.
iPhone, Blackberry und Noka übermächtig
Palm war einst erfolgreicher Pionier im Markt für Taschen-PCs. Nun droht das Unternehmen aber, zwischen den Branchengrössen zerrieben zu werden. Apple beispielsweise setzte im wichtigen Weihnachtsgeschäft neunmal so viele seiner iPhones ab. Auch Research In Motion (Research In Motion (Research In Motion (RIM) mit seinen Blackberrys oder Nokia mit seinen computerähnlichen Handys spielen in einer ganz anderen Liga.
Investoren müssen Unternehmen stützen
Palm versucht, mit neuen Smartphone-Modellen wie dem Palm Pre dagegen zu halten. Das chronisch defizitäre Unternehmen konnte sein Überleben zuletzt aber nur mit Finanzspritzen von Investorenn sichern. Konzernchef Rubinstein entschuldigte sich für die Fehlleistungen des Managements. So schaffte es Palm im dritten Quartal nicht, den Umsatzzuwachs von 91 Millionen auf 350 Millionen Dollar in Gewinn umzumünzen. Höhere Produktionskosten und massiv gestiegene Ausgaben für Vertrieb und Werbung frassen die Einnahmen letztlich auf. Am Ende lag der Verlust aus dem Verkauf der Smartphones höher als vor einem Jahr. ( awp/mc/pg/34)