Anfang Januar hatte Panalpina bekannt gegeben, dass Manipulationen in der Buchhaltung zu einem Verlust von 33 Mio CHF geführt haben. Anleger fürchteten damals, es handle sich um die Spitze eines grossen Bilanzskandals.
Grosser Vertrauensverlust
Konzernchef Bruno Sidler übernahm die Verantwortung und ging. Die Manipulationen seien gravierend und stellten einen grossen Vertrauensverlust dar. «Diesen Fehler kann man nicht einfach gut machen, indem man ein paar untergeordneten Managern den Kopf abschlägt. Da muss der oberste Chef den Kopf hinhalten», erklärte Sidler damals.
Untersuchungen abgeschlossen
Die Staatsanwaltschaft Basel hat ihre Untersuchungen nun abgeschlossen und kommt zum Schluss, dass von den 33 Mio CHF nur noch eine Deliktsumme von 7,4 Mio CHF als strafrechtlich relevant angesehen werden kann, wie Panalpina-Sprecher Martin Spohn einen Bericht im «SonntagsBlick» (Ausgabe 03.09.) bestätigte
Kontrollinstanzen umgangen
Der inzwischen freigestellte Luftfracht-Manager müsse sich dafür vor Gericht verantworten. Nach Darstellung von Panalpina hat er sich bei der Bewirtschaftung von Laderaum-Kapazitäten für Luftfracht verspekuliert. Statt seine Vorgesetzten zu informieren, umging er die Kontrollinstanzen und verbuchte Rechnungen falsch oder gar nicht. Der Mann habe gehofft, später die Verluste durch Einnahmen wieder decken zu können. Panalpina reichte Strafanzeige ein, obwohl es keine Anhaltspunkte gab, dass sich der Mitarbeiter persönlich bereichern wollte.
Keine Schadenersatzforderung
Panalpina stelle keine Schadenersatzforderung, sagte Spohn. Das Unternehmen strebe mit dem Verfahren eine unabhängige Überprüfung an, damit sich ein solcher Fall nicht wiederholen und das Vertrauen wieder hergestellt werden könne. (awp/mc/gh)