Panalpina-Konzernchefin Monika Ribar ist trotz des schwachen ersten Quartals zuversichtlich, die für das Gesamtjahr gesetzten Ziele erreichen zu können. Der Reingewinn sank um 39,7% auf 32,2 (VJ 53,4) Mio CHF, der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT um 36,9% auf 46,8 (74,2) Mio CHF und der EBITDA um 32,6% auf 58,6 (87,0) Mio CHF, wie der Logistikkonzern am Dienstag mitteilte.
Nettoumsatz währungsbereinigt mit Plus von 15,3 %
Die Umsätze wuchsen im vergangenen Quartal mit einstelligen Raten. Der Bruttoumsatz stieg um 5,6% auf 2’557,4 (2’422,7) Mio CHF, der Nettoumsatz (exkl. Zölle und Abgaben) um 9,2% auf 2’134,0 (1’954,6) Mio CHF. Währungsbereinigt wuchs der Nettoumsatz allerdings um 15,3%. Der Deckungsbeitrag respektive Bruttogewinn betrug 423,6 (432,9) Mio CHF, dies entspricht einem Minus von 2,2% (in LW +3,1%).
Zahlen nach Gewinnwarnung in etwa im erwarteten Rahmen
Am Freitag vorletzter Woche hatte Panalpina für das erste Quartal eine Gewinnwarnung publiziert. Der Nettogewinn habe sich um «annähernd 40% verringert», während der Bruttogewinn «leicht hinter, aber währungsbereinigt über dem Vorjahresergebnis» liege und der Nettoumsatz «nochmals deutlich gesteigert» worden sei, hiess es damals. In der Folge haben die Analysten für das erste Quartal von Panalpina im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Reingewinn von 32,5 Mio CHF, einen EBIT von 49,6 Mio CHF, einen Bruttogewinn von 422,7 Mio CHF und einen Nettoumsatz von 2’112,0 Mio CHF geschätzt. Die detaillierten Zahlen von Panalpina lagen somit in etwa im Rahmen der Erwartungen.
Operatives Ergebnis «zufriedenstellend»
Das operative Ergebnis wurde durch die bereits kommunizierten, Nigeria-bezogenen Auswirkungen mit 20,6 Mio CHF, in welchen Rechts- und Beratungskosten in Höhe von 9,2 Mio CHF enthalten sind, belastet. Die Vergleichbarkeit sei auch dadurch erschwert, dass das Vorjahresquartal durch aussergewöhnliche Erfolge im volatilen Projekt- und Supply-Chain-Management-Geschäft und durch überdurchschnittliche Zuwachsraten im Luftfrachtverkehr begünstigt gewesen sei. Die operativen Ergebnisse des ersten Quartals 2008 seien aus dieser Sicht zufriedenstellend, wird Monika Ribar zitiert.
In Kernaktivitäten zugelegt
Zum rein organischen Umsatzzuwachs hätten alle Regionen beigetragen, schreibt Panalpina weiter. Während Zentral- und Südamerika, Asien/Pazifik und Europa/Afrika/Mittlerer Osten/GUS ihren Nettoumsatz um über 8% steigern konnten, wuchs Nordamerika unter dem Einfluss des schwachen Dollars lediglich um 3%. Zudem habe Panalpina im Vergleich zum Markt in ihren Kernaktivitäten zulegen können. In der Seefracht wuchs das Volumen um 14% (Marktwachstum 6 bis 7%). Die Luftfrachttonnage erhöhte sich um 4,4% (Marktwachstum 3 bis 4%). Aufgrund des hohen Treibstoffpreises habe man eine Verlagerung von der Luft- zur Seefracht feststellen können, heisst es in der Mitteilung.
Jahresziele bestätigt
Aufgrund der bisherigen Umsatz-, Bruttogewinn- und Volumenentwicklung sowie erster Erfolge des im Februar eingeleiteten Kostenoptimierungsprogramms ist Panalpina zuversichtlich, die gesetzten Jahresziele für 2008 zu erreichen. Zudem dürfte die Reduktion des Serviceportfolios in Nigeria in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen sein. Im März 2008 hatte der Logistikkonzern für das Gesamtjahr 2008 eine EBITDA respektive Bruttogewinn-Marge von zwischen 17,5 und 18,5% in Aussicht gestellt. Für 2009 sieht die Gruppe eine Rückkehr zu einer EBITDA-/Bruttogewinn-Marge von mindestens 21% vor.
Anpassung der Konzernleitungs-Struktur
Weiter hat Panalpina die Konzernleitung von fünf auf sieben Bereiche erweitert und mit Karl Weyeneth, bisher Leiter der Region Nordamerika, einen neuen Chief Operating Officer (COO) bestimmt. Neu in der Konzernleitung vertreten sind die Bereich Product&Procurement und Human Resources. (awp/mc/pg)