Panalpina: Gewinn unter den Erwartungen – Teilrückzug aus Nigeria

Inklusive Minderheiten ergab sich ein 14,8 Prozent höherer Überschuss von 210,6 Millionen CHF.Weil sich Panalpina teilweise aus seinem hochprofitablen Geschäft in Nigeria zurückzieht, müssen die Basler jedoch in diesem Jahr den Gürtel etwas enger schnallen. Den Bruttoumsatz steigerte Panalpina um 13,9% auf 10’591,9 Mio, den Nettoumsatz um 12,3% auf 8’684,2 Mio CHF. Der Bruttogewinn legte trotz ansteigender Frachtraten um 13,4% auf 1’803,4 Mio CHF zu. Der EBITDA stellte sich 15,4% höher auf 360,8 Mio CHF ein.

Analysten-Erwartungen nicht erfüllt, höhere Dividendenausschüttung
Die entsprechende Marge lag bei 19,7% ein und somit unter der Guidance von 20-22%. Der EBIT nahm nach einer nicht näher spezifizierten Goodwill-Abschreibung über 11,3 Mio CHF um 14,7% auf 299,4 Mio CHF zu. Somit hat Panalpina die Erwartungen der Analysten insbesondere auf Stufe EBIT und Reingewinn nicht erfüllt. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 3,20 (3,00) CHF je Aktie vor.

Lateinamerika-Geschäft mit 22,1% gewachsen
Sowohl in der Luftfracht (+8,4%) als auch in der Seefracht (+13,7%) habe Panalpina ein über dem Marktdurchschnitt liegendes Wachstum erzielt und somit seine globalen Marktanteile weiter gesteigert. Die Wachstumsraten des Gesamtmarktes 2007 beziffert Panalpina in einer Präsentationen in der Luftfracht auf 4-5% und in der Seefracht auf 9-10%. Im Supply Chain Management beschleunigte sich das Panalpinas Nettoumsatzwachstum auf 6,6 (VJ 4,7)%. Zum höheren Nettoumsatz trugen mit Ausnahme von Nordamerika (-0,9%) alle Regionen bei. Europa/Middle East wuchs mit 14,6%, Lateinamerika mit 22,1% und Asia-Pacific mit 18,0%. Nordamerika realisierte trotz knapp stagnierender Verkäufe eine EBIT-Verdoppelung.

Monika Ribar zufrieden
Konzernchefin Monika Ribar zeigte sich im Rückblick auf das Geschäftsjahr 2007 mit der Leistung der Gruppe zufrieden. «Die Resultate belegen unsere starke Marktposition, das anhaltende Vertrauen unserer weltweiten Kundschaft und die hervorragende Arbeit unseres Managements und unserer Mitarbeitenden,» wird sie in der Mitteilung zitiert. Weil sich Panalpina als Konsequenz von Korruptionsvorwürfen teilweise aus seinem hochprofitablen Ölgeschäft in Nigeria zurückzieht, verschreibt sich das Unternehmen ein kurzfristiges Kostenoptimierungsprogramm. Dieses soll noch im laufenden Geschäftsjahr «substanzielle Resultate» liefern.

«Herausforderndes» Geschäftsjahr 2008
Panalpina musste am Donnerstag einräumen, dass Verstösse gegen den US Foreign Corrupt Practices Act (FCPA) «aufgetreten sein könnten». Die verstärkten Compliance-Anstrengungen und die Einstellung der Dienstleistungen werde sich im laufenden Jahr 2008 auf Stufe EBITDA mit einem negativen EBITDA-Beitrag von 60 bis 80 Mio CHF bemerkbar machen. Durch die vorerst vorübergehende Einstellung der Dienstleistungen gingen 2007 auf EBITDA-Stufe 23,8 Mio CHF verloren. Nicht zuletzt aufgrund der verstärkten Compliance-Anstrengungen und damit zusammenhängenden externen Kosten rechnet Panalpina mit einem «herausfordernden» Geschäftsjahr 2008. Zudem zeichne sich eine sich abschwächende Wirtschaftsentwicklung in gewissen Ländern ab.

2009 EBITDA-/Bruttogewinn-Marge von mindestens 21%
Panalpina will jedoch weiterhin ein weiteres organisches Wachstum über dem Marktdurchschnitt sowie eine unterproportionale Entwicklung der Betriebskosten erreichen. Der Konzern rechnet für das Geschäftsjahr 2008 konkret neu mit einem Bruttogewinnwachstum von mindestens 4% (nach zuvor mindestens 9%) und einer EBITDA-/Bruttogewinn-Marge von zwischen 17,5% und 18,5% (zuvor 20-22%). Erst 2009 sieht die Gruppe eine Rückkehr zu einer EBITDA-/Bruttogewinn-Marge von mindestens 21% vor.

(awp/mc/hfu)

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