Panalpina: Preisspanne für Börsengang auf 76-88 CHF festgesetzt
Die Ernst Göhner Stiftung mache einen «sehr mutigen Schritt», sagte Stiftungsrats-Vizepräsident Gerhard Fischer, der auch Verwaltungsratspräsident von Panalpina ist, am Donnerstag vor den Medien in Zürich. Nach 22 Jahren Alleinbesitz verkaufe die Stiftung ihre Mehrheit und bringe 51% von Panalpina an die Börse. Mit der Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) könnte der Publikumsbesitz gar auf 56% steigen. Damit würden bis zu 1,234 Mrd CHF in die Kassen der Ernst Göhner Stiftung fliessen. Der Börsengang von Panalpina ist der grösste seit Converium, der 2,94 Mrd CHF im November 2001 einstrich.
Zweiter Anlauf
Bereits vor drei Jahren hatte Panalpina einmal einen Anlauf an die Börse genommen, jedoch wegen des Börsencrashs im Gefolge der geplatzten High-Tech-Blase das Vorhaben abgeblasen. Nun ist das Börsenklima viel freundlicher. Von den insgesamt 25 Mio Panalpina-Aktien würden 12,75 Mio Aktien zu einem Preis von 76 bis 88 CHF je Titel angeboten. Zusätzliche 1,275 Mio Aktien stünden für die Mehrzuteilungsoption zur Verfügung.
Defintiv am 22. September
Der definitive Ausgabepreis werde vor Aufnahme des Handels am 22. September bekannt gegeben. Aufgrund dieser Preisspanne sei eine Marktkapitalisierung von 1,9 Mrd bis 2,2 Mrd CHF zu erwarten. Für Panalpina sei es ein grosser Vorteil gewesen, nur einen Aktionär zu haben, sagte Fischer: «Aber die Zeiten ändern sich.» Durch den Börsengang erhalte Panalpina einen sehr viel einfacheren Zugang zu den Kapitalmärken. Zudem könne sich das 57- köpfige oberste Management nun am Unternehmen beteiligen. «Dies bringt mehr Motivation in die Firma», sagte Fischer.
Grösste Beteiligung der Göhner Stiftung
Die Ernst Göhner Stiftung müsse schauen, dass sie nicht alle Eier in einem Korb habe, sagte Fischer. Panalpina sei bei weitem die grösste Beteiligung der Stiftung, sagte deren Geschäftsführer Roger Schmid am Rande der Medienkonferenz gegenüber der sda, ohne Zahlen über das gesamte angelegte Vermögen nennen zu wollen. Neben Panalpina hält die Stiftung laut Schmid eine Beteiligung von 20% am Baustoffhändler Debrunner & Acifer sowie von unter 5% an der Liechtensteiner VP-Bank. Zudem ist sie mit 8,4% an der Zuger Anlagegesellschaft AIG Private Equity sowie Immobilien vor allem im Raume Zürich betreiligt.
Geld für Investitionen
Die rund 1 Mrd CHF aus dem Panalpina-Börsengang will die Ernst Göhner Stiftung laut Schmid in Beteiligungen an Unternehmen und Immobilien wieder investieren. Nach dem Börsengang wolle die Stiftung den Anteil an Panalpina nicht weiter verringern, sagte Schmid: «Wir sind langfristige Investoren.» Um sich gegen den zu grossen Einfluss einzelner Aktionäre zu schützen, habe Panalpina eine Stimmrechtsbeschränkung von 5% pro Aktionär eingeführt. «Die Deutsche Post möchte uns gerne kaufen. Aber wir lassen uns nicht von der Deutschen Post kaufen», sagte Fischer. Die Deutschen versuchen derzeit, den Transportkonzern Exel zu übernehmen und damit zur Nummer Eins in See- und Luftfracht aufzusteigen. (awp/mc/as)