Die hoch bewertete Panalpina-Aktie verliert aufgrund von Gewinnmitnahmen seit Handelsbeginn an Wert. Konzernchefin Monika Ribar sprach am Donnerstag vor den Medien von einem `guten` ja sogar `glanzvollen` Resultat, das `trotz den Wirren` im Jahr 2006 und vor allem organisch erzielt werden konnte. Monika Ribar hatte den CEO-Posten im letzten Oktober von Bruno Sidler übernommen, nachdem dieser Anfang Januar 2006 zurückgetreten war. Zum Rücktritt hatten insbesondere Buchungsmanipulationen eines Kadermitarbeiters in der Höhe von rund 33 Mio CHF (2005 bilanziert) geführt.
Reingewinn um 52,2 Prozent gesteigert
Im Geschäftsjahr 2006 steigerte Panalpina den Reingewinn um 52,5% auf 184 Mio CHF, der EBIT kletterte um 57,6% auf 261 Mio CHF. Mit beiden Grössen lag Panalpina über den Analystenschätzungen. Der EBITDA von 313 Mio CHF (+46,3%) profitierte von einmaligen Nettogewinnen im Umfang von 13,7 Mio CHF vor Steuern. Bruttogewinn (+13% auf 1`591 Mio CHF) und Nettoumsatz (+11,3% auf 7`735 Mio CHF) verfehlten den Durchschnitt (AWP-Konsens) der Analystenvorgaben nur knapp.
Positive Einschätzung des Konzerns für 2007 bestätigt
Die entsprechende EBITDA-Marge (auf Bruttogewinn) lag mit 19,7% (bereinigt um einmalige Gewinne: 18,8%) klar über der im Oktober 2006 erhöhten Guidance von 18,0 bis 18,5%. Für 2007 wird diese Marge neu zwischen 19,2 und 21,2% erwartet. Der Bruttogewinn soll bis 2009 jährlich um mindestens 9% ansteigen, sagte der neue CFO Jürg Honegger an einer Telefonkonferenz am Nachmittag. Der schwungvolle Start in den ersten Monaten des laufenden Jahres bestätige die positive Einschätzung des Konzerns für 2007.
Luft- und Seefracht: Schneller als der Markt gewachsen
«In den beiden wichtigsten Segmenten Luft- und Seefracht sind wir schneller als der Markt gewachsen», so Ribar. Der Nettoumsatz nahm in der Luftfracht um 8,9% und in der Seefracht gar um 17,8% zu. Nach transportierten Tonnagen erhöhte Panalpina die Volumen in der Luft um 10,5% und auf See um 17,4%. Dabei sei zu erwähnen, dass in der Seefracht ein gewisser Nachholbedarf bestand. Im Supply Chain Management, wo den Kunden ein Gesamtkonzept (zB door-to-door-Lieferungen) angeboten wird, wuchs der Nettoumsatz um 4,7% an.
Steigerung in allen Regionen
Panalpina verbesserte die Umsätze sowie die Profitabilität in allen Regionen. In Europa/Afrika/Mittlerer Osten/GUS stieg der Umsatz um 12,4%, in Asien/Pazifik um 15,6%, in Nordamerika um 10,6% und in Zentral- und Südamerika um 1,2%. `Besonders zufriedenstellend` sei die Entwicklung des US-Geschäfts, wo das angestrebte ausgeglichene Ergebnis erreicht wurde.
Akquisitionsstrategie bleibt
In der Akquisitionsstrategie wurden keine Veränderungen vorgenommen. Panalpina will das Know-how und die Marktpräsenz in den fünf Kernindustrien (Automobil, Hi-Tech, Öl-und-Gas, Healthcare, Retail & Fashion) auch durch gezielte Übernahme von eher kleineren, spezialisierten Unternehmen verstärken. «Wichtig ist dabei, dass die übernommene Firma mit Panalpina wächst. Konkret ist derzeit aber nichts in der Pipeline», so Monika Ribar weiter.
Hoch bewertete Titel unter Druck
Die hoch bewerteten Panalpina-Titel stehen am Donnerstag in einem insgesamt gestärkt tendierenden Markt (SPI: +1,5%) unter Druck und verlieren bis um 15.45 Uhr 3,5% auf 189,50 CHF. (awp/mc/ar)