Die Pensionskassen haben 2006 im Durschnitt eine Rendite von 6,36% erzielt, wie die am Donnerstag publizierte Pensionskassenstudie der Vorsorgeeinrichtung Swisscanto zeigt. Das Kapital in der beruflichen Vorsorge beläuft sich auf schätzungsweise 650 Mrd CHF. Die Jahresrendite beträgt zwar rund die Hälfte der Performance aus dem Vorjahr, als der Wert satte 11,02% betrug. Doch der Wert liegt immerhin zwei Fünftel über dem Fünfjahresschnitt, der 4,5% beträgt.
Investitionen in Obligationen und alternative Anlagen
Um die Versicherungsleistungen langfristig erbringen zu können, müsste die Performance 5% betragen, sagte Peter Bänziger von Swisscanto. 2006 bewegte sich die Performance bei den befragten Instituten zwischen einem Minus von 1,0% und einem Wert von 10,9%. Dabei haben grosse Pensionskassen weniger in Aktien und Immobilien, dafür mehr in Obligationen und alternative Anlagen investiert. Für kleinere Kassen ist der Schritt hin zu den renditeträchtigeren alternativen Anlagen wegen den gesetzlichen Anlagerichtlinien beschwerlicher. Swisscanto regte hier Lockerungen an.
Erhöhung des Deckungsgrades
Dank den guten Ergebnissen haben die Kassen den Deckungsgrad erhöht. Bei den privaten Kassen stieg der Wert von 113,0 auf 114,4%. Bei den öffentlich-rechtlichen Kassen verbesserte sich der Deckungsgrad von 89,8% auf 100,7%. Insgesamt ist der Anteil der öffentlichen Pensionskassen mit Unterdeckung von 55% im Jahr 2004 auf 43% zurückgegangen. Bei den Privaten weisen nur noch 3% eine Unterdeckung aus.
Polster gestärkt
Damit konnten die Vorsorgeeinrichtungen ihr Polster stärken. Die Wertschwankungsreserven nahmen zu. 2004 erreichten zwei Drittel der Einrichtungen eine Reserve von bloss maximal 5%, heute sind nur noch 39% der Gesellschaft auf diesem tiefen Niveau. Spätestens seit dem «Fall Swissfirst» sei die Pensionskassenaufsicht ein immer wichtigeres Thema, sagte Swisscanto-Chef Gérard Fischer. Laut einer Umfrage haben lediglich 55% der Pensionskassen den seit 2000 bestehenden freiwilligen Verhaltenskodex unterschrieben.
Bessere Regeln zum Schutz der Versicherten
Fischer plädierte für griffigere Regeln zum Schutz der Versicherten. Handlungsbedarf gebe es bei der Offenlegung der persönlichen Verhältnisse von Verwaltern oder bei den persönlichen Anlagen der Verwalter, die parallel zu Stiftungsgeldern investiert werden. (awp/mc/ar)