Pensionskassen haben Krise noch nicht verdaut

Dies sind die Ergebnisse der jüngsten Pensionkassenumfrage von Swisscanto, wie die Fonds- und Anlagetochter der Kantonalbanken am Dienstag mitteilte. 80% der privaten Pensionskassen hätten wieder einen Deckungsgrad von mindestens 100%, schreibt Swisscanto weiter.


Aktueller Deckungsgrad bei 106 Prozent
Im Schnitt waren Ende 2009 bei den privaten Einrichtungen die Ansprüche der BVG-Versicherten mit 103% gedeckt, momentan schätzt Swisscanto den Deckungsgrad sogar auf 106%. Schlechter geht es den öffentlich-rechtlichen Kassen mit einem Deckungsgrad von durchschnittlich 90%. Swisscanto hat 278 Kassen befragt, die nach ihren Angaben für etwa 60% der BVG-Versicherten stehen. Ende 2008, nachdem die Märkte ins Bodenlose gestürzt waren und die angelegten Beiträge der Versicherten dramatisch an Wert verloren hatten, befanden sich gemäss Swisscanto zwei Drittel der Schweizer Pensionskassen in Unterdeckung. Der durchschnittliche Deckungsgrad lag bei 97%.


Laufende Werte noch von Boomjahren 2005 – 2007 entfernt
Die aktuellen, besseren Werte seien aber noch deutlich von den über 110% der Boomjahre 2005 bis 2007 entfernt, schreibt die Kantonalbanken-Tochter. Eine Achillesferse der privaten Einrichtungen seien zudem die Reserven: Nur jede zehnte Pensionkasse verfüge über ein genügend grosses Polster. 42% der befragten Kassen hätten sich 2009 zur Sanierung entschlossen. Stand Ende 2009 war, dass als häufigste Massnahme 75% der Kassen die Verzinsung senkten. Zweithäufigste Massnahme waren Sanierungsbeiträge, die laut Swisscanto stärker von den Arbeitgebern getragen wurden.


Stabilisierungsmassnahmen vielerorts abgeschlossen
An dritter Stelle kam die Einschränkung des Vorbezugs von Wohneigentum, wie Swisscanto ermittelt hat. Viele Kassen hätten die Stabilisierungsmassnahmen dank der verbesserten Börsen-Situation noch 2009 abschliessen können. Anlagerisiken bestünden aber weiter, warnte Swisscanto: Nach den absackenden Aktienkursen bilde nun die Schuldenkrise vieler Staaten eine neue Herausforderung. Sicher geglaubte Staatsanleihen würden für die Pensionskassen zum Risiko und die immer noch tiefen Zinsen verbauten erforderliche Renditeziele. Dies zwinge die Kassen logischerweise zu permanent zu relativ hohen Anlagerisiken. (awp/mc/ps/12)

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