Pensionskassen: Weniger Unterdeckung – ungenügende Schwankungsreserven

Bundesrat Pascal Couchepin hat am Donnerstag den Bericht über die finanzielle Lage der Vorsorgeeinrichtungen und der in der beruflichen Vorsorge tätigen Lebensversicherer präsentiert. Die Erholung der Finanzmärkte und Sanierungsmassnahmen trügen Früchte, sagte er vor den Medien.

Noch 3,4 Prozent in Unterdeckung
Laut einer Umfrage des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV) befanden sich Ende 2005 noch 111 Vorsoregeeinrichtungen oder 3,4% in Unterdeckung. Ein Jahr zuvor waren es 386 oder 10,6% gewesen. Die Unterdeckung belief sich auf rund 19,1 Mio CHF.

Einrichtungen ohne Staatsgarantie: 3,1 Prozent mit Unterdekcung
Bei den 60 registrierten Vorsorgeeinrichtungen ohne Staatsgarantie ging die Unterdeckung innert Jahresfrist von 6,2 auf 2,7 Mrd CHF zurück. Der Anteil dieser Kassen mit Unterdeckung nahm von 13,3 auf 3,1% ab. Auf dem Höhepunkt der Krise hatte er noch über 30% ausgemacht.

Kassen mit Staatsgarantie: 46,8 Prozent mit Unterdeckung
Etwas verbessert hat sich die finanzielle Lage auch bei den 37 registrierten Kassen mit Staatsgarantie. Weil viele dieser Vorsorgeeinrichtunge nie vollständig ausfinanziert worden sind, beträgt der Anteil jener mit Unterdeckung noch immer 46,8%, gegenüber 61,2% im Vorjahr.

Weitere Fortschritte erwartet
Couchepin geht davon aus, dass die Gesundung im laufenden Jahr weitere Fortschritte gemacht hat. Weniger positiv sei, dass rund ein Drittel der Vorsorgeeinrichtungen mit einem Deckungsgrad von 100% noch immer nicht über ausreichende Reserven zum Auffangen von Schwankungen der Finanzmärkte verfügt. Laut Couchepin hindert dies die Kassen daran, bei der Geldanlage etwas mehr Risiken einzugehen und entsprechend höhere Renditen zu erzielen. Statt Schwankungsreserven zu äufnen, hätten viele Kassen offenbar in den letzten Jahren das Geld als Teuerungsausgleich oder Beitragssenkungen verteilt.

Bessere Resultate für Lebensversicherer
Die 14 Lebensversicherer erreichten letztes Jahr in der beruflichen Vorsorge ebenfalls etwas bessere Resulate. Sie konnten ihre Überschüsse von 550 auf 600 Mio CHF steigern. Lebensversicherer dürfen von Gesetzes wegen keine Unterdeckung aufweisen. (awp/mc/ar)

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