Pensionskassenstatistik: Kapitalauszahlung immer beliebter
Dies teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag mit. In den Jahren 2000 bis 2002 wurde von der Kapitalauszahlung laut BSF noch zurückhaltend Gebrauch gemacht. In der Periode 2003/04 stiegen die Auszahlungen dann um 39,1% auf 4,6 Mrd CHF an. Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der Kapitalbezüger um 32,2% auf 34’000 Personen.
Rentenzahlungen dominieren weiterhin
Mit 19,1 Mrd CHF und einer Zunahme um 7,7% dominieren die Rentenzahlungen allerdings weiterhin klar. Der Bestand der Rentnerinnen und Rentner stieg per Ende 2004 um 8,2% auf 845’000. Dies zeigt, dass die Zweite Säule seit ihrer Einführung 1985 noch immer im Aufbau ist.
Bilanzsumme erhöhte sich um 15 Prozent
Wie das BFS weiter mitteilte, konnten die Pensionskassen nach zwei schwierigen Anlagejahren wieder vom Auftrieb auf den nationalen und internationalen Aktienmärkten profitieren. Die Bilanzsumme erhöhte sich um rund 63 Mrd CHF oder 15% auf 479 Mrd.
Löwenanteil sind wieder Obligationen
Den grössten Anteil machten dabei mit 175,5 Mrd CHF erneut die Obligationen aus, vor den Aktien mit 128,8 Mrd. Mit 25,5% gegenüber 18,6% war der Anstieg bei den Aktien stärker als bei den festverzinslichen Papieren. Drittgrösste Anlagekategorie sind mit 69,7 Mrd CHF die Immobilien.
Buchverluste wieder aufgefangen
Die Buchverluste von 2001 und 2002 konnten dank den leicht verbesserten Konjunkturaussichten zu einem guten Teil wieder aufgefangen werden. Die Wertverluste auf den Anlagen gingen von 45,5 auf 5,1 Mrd CHF deutlich zurück, während gleichzeitig die Kursgewinne und Wertveränderungen von 6,7 auf 12,4 Mrd CHF zunahmen.
Fehlende Reserven der Vorsorgeeinrichtungen
Getrübt wird das Bild laut BFS durch die nach wie vor dünnen bis fehlenden Reserven der Vorsorgeeinrichtungen. Nach einer drastischen Reduktion konnten die Wertschwankungsreserven zwar wiederum um rund 6 Mrd CHF auf 23 Mrd geäufnet werden. Vielerorts dürften sie den Zielwert aber Ende 2004 nicht erreicht haben.
27,6 Mrd CHF Unterdeckung
Erstmals erhoben wurde das versicherungstechnisch notwendige Vorsorgekapital der Aktiven und der Rentner. Unter Einschluss der technischen Rückstellungen belief es sich Ende 2004 auf 463,3 Mrd CHF. Die Unterdeckung der Vorsorgeeinrichtungen betrug 27,6 Mrd CHF, wovon 21,5 Mrd auf öffentlich-rechtliche Kassen entfielen.
Direkte Beitragszahlungen sind gestiegen
Ende 2004 zählten die rund 3’000 Vorsorgeeinrichtungen insgesamt 3,19 Mio aktive Versicherte. Dies sind 74’000 oder 2,3% weniger als 2002. Gleichwohl stiegen die direkten Beitragszahlungen um 7,1% auf 31,5 Mrd CHF an. 12,6 Mrd steuerten die Arbeitnehmer bei, 18,9 Mrd die Arbeitgeber. (awp/mc/ab)