Seit dem 1. Februar sitzt Novartis-Chef Daniel Vasella im Pepsi-Verwaltungsrat. Gehen nun die zum Verkauf stehenden Isostar und Ovomaltine an den US-Kosumgüter-Konzern? Passen würden sie hervorragend.
Von Thomas Sadecky
Am 4. Februar gab Novartis bekannt, die Sparte «Health & Functional Food», zu der unter anderem Ovomaltine und Isostar gehören, verkaufen zu wollen. Spekuliert wurde über Nestlé oder Kraft Foods als mögliche Käufer. Nun aber kommt ein Name neu ins Spiel: Jener von Pepsi, bekannt als Colahersteller, der aber auch noch zahlreiche andere Food-Produkte herstellt.
Gatorade gehört zu PepsiPepsi hat erst im letzten Jahr den weltweiten Marktführer im Segment der Sportlerdrinks Gatorade gekauft; Isostar, aber auch die Gesundheitsriegel Céréal würden als Ergänzung dazu hervorragend passen. Mit Quaker verfügt Pepsi zudem über eine starke Marke im Bereich Frühstück, mit Tropicana über eine Fruchtsaft-Marke. «Unsere» Ovomaltine wäre ebenfalls eine perfekte Ergänzung zu den Cerealien. Nur die berühmte Werbung: «Hasch Dini Ovo hüt scho ghaa?» müsste wohl etwas modifiziert werden – nicht jeder Amerikaner ist des Schweizerdeutschen mächtig.
Vasella gegen Warren Buffett
Der Grund für die Spekulationen: Seit dem 1. Februar verstärkt Daniel Vasella den Verwaltungsrat von Pepsi. CEO Steve Reinemund begründete die Wahl mit der Erfahrung und dem Leistungsausweis von Vasella. Sie würden dem Konzern nützen, «Produkteeinführungen zu beschleunigen und ein schlagkräftiges Portfolio von Getränke und Functional Food-Produkten zu bilden».
Pepsi-Aktien schlagen Coke deutlichIn den letzten fünf Jahren haben sich die Pepsi-Aktien gegenüber den Coca-Cola-Papieren wesentlich besser geschlagen, sie übertrafen sie allein seit anfangs 2000 um mehr als 70 Prozent. Detail am Rande: Im Verwaltungsrat von Coca-Cola sitzt seit langem Warren Buffett, der legendäre Investor (Oracle of Omaha), der langfristig investiert und mit seinen Anlagen bis jetzt fast immer Recht behalten hat.
Starke QuartalsresultatePepsiCo hat am 6. Februar vorbörslich Quartalsresultate im Rahmen der Erwartungen vorgelegt. Der Gewinn pro Aktie beträgt 42 Cents bei einem Quartalsumsatz von 8 Mrd. Dollar (zum Vergleich: Coca Cola gab am 29. Januar einen Gewinn von 37 Cents pro Aktie bekannt). Der Gewinn von PepsiCo stieg somit um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Das Management betonte, dass im laufenden Jahr ein Gewinnwachstum von 13 bis 14 Prozent angestrebt wird, was einem Gewinn pro Aktie von 1,66 Dollar entspricht. Ob PepsiCo durch die Übernahme von Wander oder Teilen davon bald zum Marktführer Coca-Cola aufschliessen kann, ist unsicher aber nicht unwahrscheinlich.