Von David Strohm
Die neue Wohnung oder das lang ersehnte Eigenheim zu finden, ist eine aufwändige und oft auch langwierige Sache, selbst dann, wenn man die professionelle Hilfe durch einen Makler oder Vermittler in Anspruch nimmt. Die nach wie vor wichtigste Quelle von Angeboten sind die Rubrikinserate der Tagespresse. Doch mit Hilfe des Internets ist die Suche nach dem richtigen Objekt um einiges einfacher geworden. Ein Kinderspiel sogar, wie die einschlägigen Anbieter suggerieren: Die Immobiliensuche erledigt man heute mit ein paar wenigen Mausklicks. Für Nachfrage und Angebot bieten die elektronischen Immobilien-Marktplätze tatsächlich echte Hilfe.
Beliebige Kriterien
Das Medium Internet eignet sich für die Wohnungs- und Haussuche besonders. Kein Wunder, dass nicht nur die grossen Verlage und die Immobilienfirmen, sondern auch branchenfremde Anbieter das Internet als Vertriebskanal nutzen. Komfort bietet die elektronische, weil sich auf den Portalseiten beliebige Kriterien definieren lassen. Kauf oder Miete, Objekttyp, Grösse oder Zimmerzahl, Maximalpreis sowie die relativ exakt wählbare geographische Lage lassen sich minutenschnell in die Suchmaske eintragen und schon erscheinen die Angebote auf dem Bildschirm.
Qualität der Daten entscheidend
Entscheidend für den Sucherfolg ist die Basis und die Qualität der jeweiligen Rohdaten, die sich entweder aus den Inseraten der angeschlossenen Medien oder aber durch die direkten Eingaben von Hauseigentümern, Wohnbaugenossenschaften, Banken, Maklern, Immobilienunternehmen und Verbänden zusammensetzen. Allerdings beginnt, wie beim traditionellen Inserat, erst nach dem Fund des geeigneten Objekts die eigentliche Arbeit: telefonieren, Chiffrebriefe oder E-Mails verfassen, Termine abmachen, besichtigen und so weiter. Hilfreich ist die von den meisten Portalen angebotene Funktion eines «Suchabos», bei der die gewünschten Kriterien für einen gewissen Zeitraum gespeichert werden. Wie auf jedem Markt spielen die Gesetze von Angebot und Nachfrage um so besser, je mehr Teilnehmer sich darin tummeln.
Verlage und ZKB-Tochter ganz vorne
Zu den überregionalen Anbieten gehören die zur Tamedia-Gruppe gehörende Winner AG, die nach hohen Verlusten ihren Immobilien-Marktplatz wieder in den Auftritt des Hauptblattes «Tages-Anzeiger» integriert. «Immopool» begab sich im 2001 in die Hände der Zürcher Kantonalbank (ZKB) und wagte unter dem Namen «Homegate» den Neustart. Zu den grossen Anbietern zählen ferner «Swissclick», ein Gemeinschaftsunternehmen mehrerer Verlage, die europaweit tätige Scout24-Gruppe, sowie die aus Frankreich stammende «Immostreet».
Ansehnliche Zahlen
Daneben locken eine Reihe von Nischenanbietern und etliche, vorwiegend regional tätige Immobilienvermittler und Makler. Gerade bei denen finden sich interessante Angebote in Teilmärkten, zum Beispiel für das gehobene Segment oder für Gewerbe-Immobilien. Die Nutzerzahlen lassen sich durchaus sehen: «Homegate», nach eigenen Angaben führend in diesem Segment, verzeichnet monatlich mehr als eine halbe Million Anwendersitzungen. Um die flüchtigen Benutzer an das jeweilige Portal zu binden, warten die meisten Adressen mit einer Reihe von Zusatzdiensten auf. Damit sind die Portale nicht nur für die Objektsuche, sondern auch als allgemeine Informationsquelle geeignet, zum Beispiel für Bauherren, für die Finanzierungsrechnungen, für Versicherungsfragen oder auch nur für aktuelle Gartentipps.
Wichtige Immobilien-Marktplätze im Internet
www.homegate.ch
Seit 2001 Tochtergesellschaft der ZKB.
www.immoclick.ch
Gemeinschaftsangebot Swissclick, betrieben durch «Basler Zeitung», «NZZ», «Luzerner Zeitung» und Publicitas.
www.immowinner.ch
Teil der Inserateplattform Winner der Tamedia AG.
www.immoscout24.ch
Teil von Scout24, die zur Beisheim-Gruppe gehört und europaweit tätig ist.
www.immostreet.ch
Ableger der französischen Immostreet-Gruppe, im Jahr 2000 hervorgegangen aus der Lausanner Site sesame.ch.
www.comparis.ch
Hypo-Marktplatz