Die Raffinerie in der Stadt Delaware City war nach früheren Angaben im November 2009 geschlossen worden. Gegenstand der Verhandlungen sei nun der Kauf der Vermögenswerte und Stilllegungsanlagegüter, wie es in der Mitteilung hiess.
Zusammenarbeit mit Blackstone und First Reserve
Petroplus hatte PBF Anfangs 2008 gemeinsam mit der Blackstone Group und der First Reserve gegründet. Ziel war die Übernahme von Rohölraffinerie-Kapazitäten in den USA. Jeder der Partner beteiligte sich mit einem Eigenkapital von 667 Mio USD, wie damals verlautete. Vorerst konnte die Raffineriebetreiberin aber keinen Zukauf vermelden. Zwar bekräftigte der damalige Petroplus-VRP Thomas O’Malley die Akquisitionsabsichten im Sommer 2008, er verwies dabei jedoch auch auf deutlich überhöhte Preisvorstellungen in den USA. Im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise erklärte Petroplus dann, die Bilanz des Unternehmens habe oberste Priorität.
Derzeit nur in Europa prässent
Petroplus betreibt derzeit sechs europäische Raffinerien: Coryton in Grossbritannien, die Raffinerie der Belgium Refining Company (BRC) in Antwerpen, Petit Couronne und Reichstett in Frankreich, die Ingolstädter Anlage in Deutschland sowie in der Schweiz die Cressier-Raffinerie im Kanton Neuenburg. Teesside in Grossbritannien wurde stillgelegt. Die Bank Vontobel reagiert verhalten auf die Neuigkeiten. 2009 habe die Delaware Refinery täglich mehr als 1 Mio USD verloren und das Problem von Überkapazitäten und rekordhohen Lagerbeständen sei noch nicht gelöst, schreibt Analyst Andreas Escher in einem Kommentar.
Mehr Klarheit nach Zahlenvorlage?
Petroplus selbst habe früher erklärt, dass sich Akquisitionen signifikant positiv auf das EPS auswirken und einen positiven Cashflow ab Tag Eins bringen sollten. «Obwohl billige Assets vorhanden sind, bleiben wir skeptisch, ob dies im momentan schwachen Umfeld der Fall sein wird», so Escher weiter. Eventuell bringe die Telefonkonferenz anlässlich der Zahlenvorlage Anfangs Februar ein Update. Das Kursziel bei Vontobel lautet 30 CHF und das Rating weiterhin «Buy», allerdings mit der Einschränkung «nur für zähe und risikofreudige Investoren». Die Aktie verliert bis um 10.00 Uhr überdurchschnittliche 1,2% auf 18,53 CHF. Der Gesamtmarkt SPI gibt derweil um 0,18% nach.(awp/mc/ps/35)